Die Zuvielisation

Im Tickerwald Man kann am steten Strom der partikularisierten Informationen verzweifeln. Oder sagen: Veränderung ist der Zustand. Nine to five war gestern. Jetzt ist immer
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Arabien erwacht. Jahrhundertbeben in Japan. Tsunami. Reaktor-Katastrophe in Fukushima. Dann stirbt auch noch Knut. Die Großereignisse schie­ben sich nachrichtlich ineinander und die Medien versuchen, diese Ereignisflut zu kanalisieren. Die reale Monsterwelle wird umgeformt in eine Sturzwelle aus Nachrichten. Sogar das öffentlich-rechtliche Fernsehen, sonst solide eingedeicht gegen unerwartete Programmänderungen, berichtet zeitweise im 20-Minuten-Takt. Besonders die Online-Medien scheinen sich in der Ereignisfülle förmlich zu überschlagen. Leuchtendes Beispiel für heraus­ragende Berichterstattung ist Al Dschasira, das mit seinem Livestream auch die ins Netz abgewanderten Nachrichtennutzer wieder nach Hause holt, in die Gegenwart der Bilder. Und d