Wo Stille verdammt laut ist

Norden Mit seiner Roadnovel „Liebe Isländer“ misst Huldar Breiðfjörð die Identität des Landes neu aus. Porträt eines Nonchalanten
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Huldar Breiðfjörð hängt eher im Stuhl, als dass er sitzt, die Augen auf Halbmast. Er ist ein wenig heiser, sein Gesicht so fahl wie der Winterhimmel von Reykjavík draußen vor dem Fenster. Es ist spät geworden, gegen sechs Uhr morgens ist er erst ins Bett gekommen. Er war feiern. Er räuspert sich, „ich mache das nur noch alle paar Monate“, mehr schaffe er nicht mehr, er sei zu alt. „Isländer haben gerne Spaß am Wochenende. Sie betrinken sich und werden verrückt. So war das schon immer und wird auch immer so sein“.

Nonchalance und neongrüne Stricksocken

Vor 13 Jahren war er jedes Wochenende feiern. Und dann entschloss er sich, den „Ring“ zu fahren, einmal im Kreis um Island herum. Huldar Breiðf