Sieht nicht gut aus

Kino Zwischen ­Roland Emmerichs Hollywood und Andrej Tarkowskis Autorenkino: Der Filmemacher Lars von Trier lässt in „Melancholia“ die Welt ­untergehen. Mit Vergnügen
Exklusiv für Abonnent:innen

Melancholie bedroht die Menschheit. Für diese zeitgemäße Diagnose reicht schon ein Blick auf die Finanzmärkte. In dem Film Melancholia inszeniert Lars von Trier den Gemütszustand des Postkapitalismus als kosmisches Endzeitspektakel. Der Planet Melancholia rast auf die Erde zu – und weit und breit ist kein Bruce Willis, der uns davor bewahren könnte. Von Trier reagiert auf das Ende der Welt nicht mit dem blinden Aktionismus des Hollywood-Kinos, er zelebriert es in liturgischer Andacht. Für den Melancholiker ist Entropie ein heilsamer Zustand.

„Die Erde ist schlecht“, erklärt die schwerblütige Justine, gespielt von einer wunderbar verquollenen Kirsten Dunst, ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg). „Sie ist es nicht we