Das Los der Kofferkinder

Identität Wer über die Geschichte der türkischen Migranten reden will, muss das Schicksal der zweiten Generation der heute 35- bis 50-Jährigen kennen
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Auf den zahlreichen Veranstaltungen, die zum 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei dieser Tage anberaumt worden sind, blieb der Überraschungseffekt weitgehend aus: Gelangweilt und ratlos gähnten die Zuhörer, als Bürgermeister sich bei den „Gastarbeitern“ bedankten, die ihre Stadt mit aufgebaut haben. Ebenso die Unternehmer, die die Leistung von türkischen Arbeitern in großen Werken priesen, ohne die sie keine Produktionssteigerung hätten erzielen können. Und das Thema Integration – bei dem mittlerweile niemand mehr so richtig weiß, was er sich darunter vorstellen soll – wurde noch einmal ausgiebig ausdiskutiert.

In dieser offiziellen Lesart scheint die Migrationsbewegung zu erstarren &