"Weiter als Nordkorea, so scheint es, kann man sich auf diesem Planeten nicht von der Realität entfernen", schreiben Christian Kracht, Eva Munz und Lukas Nikol im Vorwort ihres Bildbandes "Die totale Erinnerung". Sie zeigen Bilder eines nach westlichen Maßstäben entrückten Landes, das aber doch die alltägliche Lebenswelt für rund 24 Millionen Menschen darstellt. Dabei ist sie von dem, was man hier "Normalität" nennt so weit entfernt, dass sie den Autoren nach auch eine "holographische Projektion" oder ein "ungeschriebener Roman" sein könnte.
Diese Bilder mit westlichen Augen zu sehen, wirft Fragen auf über ein Land, das in seiner inneren Logik so schwer zu verstehen ist wie kein zweites, und das doch immer wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wird. Dabei ist es so einmalig wie unvergleichlich. "Willst du etwas völlig Neues messen, nimm eine neue Meßlatte", sagt Kim Jong Il.