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Politik : Mit einer Mission

Erst pfiff der Piratenpartei-Vorsitzende seinen Stellvertreter zurück, weil der sich in der rechten "Jungen Freiheit" geäußert hatte. Jetzt will er deren Leser bekehren

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Wenigstens behauptet Jens Seipenbusch nicht, er hätte von gar nichts gewusst. Damit stünde er im Fall eines von ihm ausgefüllten und jetzt in der Jungen Freiheit (JF) veröffentlichten Fragebogens zwar nicht allein, allerdings in einer zweifelhaften Reihe. Schließlich gehört zur Standard-Verteidigungsstrategie der Interviewpartner, welche die rechte Wochenzeitung gewinnen konnte, die behauptete Ahnungslosigkeit, um welche Art von Medium es sich handele.

Erst kürzlich hatte Seipenbusch ein Interview als nicht "politisch klug" bezeichnet, das sein Stellvertreter Andreas Popp der Zeitung gegeben hatte. Dass nun der von ihm ausgefüllte Fragebogen erschien, habe ihn "gewundert, aber nicht überrascht", sagte Seipenbusch. "Ich habe die Fragen, die ja eher im Yellow-Press-Stil gehalten sind, vor etwa zwei Wochen beantwortet. Damals hat mir der Name Junge Freiheit noch nicht so viel gesagt. Angesichts der unpolitischen Fragen habe ich dem auch keine Bedeutung eingeräumt." Er habe damals sehr viele Mail-Interviews gegeben.

Die Diskussion um das Popp-Interview habe er erst am 16. September wahrgenommen – dem Erscheinungstag des Fragebogens. "Die Möglichkeit, meinen Fragebogen noch zurückzuziehen, blieb somit nicht", sagt Seipenbusch, der allerdings auch am Tag danach nicht in der JF-Redaktion angerufen hat. Er wisse gar nicht, ob es rechtlich überhaupt möglich sei, den Text zurückzuziehen.

Über diese – nun ja – Zurückhaltung freuen sich neben denJF-Machern vor allem die Grünen. Neben der FDP müssen ja die einstmals auch als Bürgerrechtler angetretenen Grünen am ehesten eine Wählerwanderung zur Piratenpartei fürchten. Dieses Risiko hat sich verkleinert: Rechtssensible Wähler, die sich bisher nicht so sicher waren, ob der Datenschutz nachdrücklich genug von Claudia Roth und Cem Özdemir vertreten wird, werden sich ein Kreuz bei den Piraten jetzt vielleicht zwei Mal überlegen.

Bei den Piraten jedenfalls will Jens Seipenbusch bald eine Debatte über den Umgang mit Medien führen: "Dabei kann durchaus herauskommen, dass wir dieser Zeitung keine Interviews mehr geben. Wir wollen definitiv keine rechten Wähler abgreifen, aber ich halte es für unser aller Aufgabe als Demokraten, dass wir Menschen wie die Leser der Jungen Freiheit nicht aufgeben, sondern mit ihnen in Dialog treten, damit wir sie nicht an rechtsextreme Parteien verlieren."

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