Bremsversuche im Hamsterrad

Lebensqualität Weniger ist mehr: Wie die Krise der ­Debatte um die Arbeitszeit­politik neuen Schwung verleiht
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Als der Sozialphilosoph Oskar Negt einmal zu den Chancen der Gewerkschaften in Zeiten einer schwarz-gelben Koalition gefragt wurde, erinnerte er sich an eine Diskussion mit seinem Kollegen Oswald von Nell-Breuning in den achtziger Jahren. Man debattierte seinerzeit über den Kampf der Gewerkschaften um Arbeitszeitverkürzung. „Junger Freund“, habe der Jesuit ihm damals geantwortet, „sie kämpfen für 35 Stunden. Dabei wären zehn Stunden völlig ausreichend.“

Es ging um die ganze Woche, das muss man heute betonen. Gerade hat das Statistische Bundesamt eine Studie zur „Qualität der Arbeit“ vorgelegt, die vor allem mit der Nachricht Schlagzeilen machte, dass fast jeder Zehnte überlang arbeitet. Mehr als 48 Stunden in der Wo