So lange nur alles zivil bleibt

Technikglaube Ausgerechnet das Land von Hiroshima und Nagasaki setzte auf Nuklear­energie. Warum treten Atom-Kritiker in Japan eigentlich so leise auf?
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Nein, dass er noch mal erleben würde, wie Japan vor einer atomaren Katastrophe steht – daran hat Yasuhiko Tamakachi nicht geglaubt. Der 82-Jährige hat Hiroshima überlebt. Er ist in den vergangenen 20 Jahren immer wieder in Schulen aufgetreten, um auf die verheerenden Gefahren von Atomwaffen hinzuweisen. An der friedlichen Nutzung der Atomkraft hegte er bislang keine Zweifel.

So wie Tamakachi haben bis vergangene Woche viele Japaner empfunden, bis zu dem verheerenden Erbeben, das zur Reaktorkatastrophe in den Atommeilern Fukushimas führte. Aufgrund der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ächten die meisten Japaner Atomwaffen. Trotz Spannungen mit dem Nachbarn Nordkorea und zwischenzeitlich immer wieder auch mit Russland und China konnte sich kein japa