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Shared Space Ampeln und Schilder fehlen. Autos, Radler und Fußgänger teilen sich die Straße. Zu unsicher? Der Ort Bohmte in Niedersachsen hat den erfolgreichen Gegenbeweis angetreten
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Anarchie ist machbar, zumindest im Verkehr. Mobilität ohne Ampeln und Schilder führt nicht unbedingt ins Chaos: Fußgänger, Radler und Autofahrer teilen sich eine einzige Straße – die Zahl der Unfälle explodiert trotzdem nicht. Wie das gehen kann? Der niedersächsische Ort Bohmte macht es vor.

Dahinter steckt Psychologie: Fühlen sich die Verkehrsteilnehmer verunsichert, achten sie mehr auf die anderen, suchen den Blickkontakt. Gefühlte Unsicherheit schlägt um in objektive Sicherheit. Diesen Trick macht sich das Verkehrskonzept „Shared Space“ zunutze. Geteilter Raum – das heißt, hier gibt es eine Straße für alle: vom tonnenschweren Lkw bis zur Oma mit ihrem Gehwägelchen. Zeichen und Regeln fehlen weit