Der Cavaliere schätzt die Lust am Risiko

Italien Silvio Berlusconis „Wachstumsprogramm“ gefällt den EU-Partnern und wird zum Vorspiel für die nächste Vertrauensfrage, die schon Ende November gestellt werden soll
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Kurze Zeit schien es, als würden sich in Italien die Ereignisse vom Herbst 1994 wiederholen: Damals zerbrach die Rechtsregierung aus Forza Italia, Alleanza Nazionale und Lega Nord an heftigem Streit über die Rentenreform. Als die Lega Silvio Berlusconi die Unterstützung entzog, musste der nur wenige Monate nach seinem ersten triumphalen Wahlsieg wieder abtreten. Es folgten eine „technische“ Übergangsregierung und bei Neuwahlen im April 1996 der Wahlsieg der Mitte-Links-Allianz unter Romano Prodi.

Das von der regierungskritischen Zeitung La Repubblica verbreitete Gerücht, Berlusconi wolle bis Ende des Jahres abermals zurücktreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen, hielt sich kaum zwei Tage. Danach präsentierte sich der Premier gewohnt