Selbst an der offenen Tür ist oft die Schwelle zu hoch

Fachkräfte Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse soll bald einfacher werden. Doch für Migranten bleiben viele Schwierigkeiten
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Wenn Marina Friedmann* von ihrem Beruf erzählt, beginnt sie mit Tolstoi. Lehrer sei nur derjenige, der bereit ist, für seine Berufung Opfer zu bringen, zitiert sie und fügt hinzu: „Ich habe so viele Opfer gebracht – also bin ich doch wohl Lehrerin?“ Friedmann stammt aus der Ukraine, sie hat in Bukarest und Moskau Geschichte, Religion und Slawistik studiert und kam 2002 nach Deutschland. Doch obwohl sie Examen und drei Jahre Berufserfahrung hatte, durfte sie hier nicht als Lehrerin arbeiten. Friedmann blieb nichts übrig, als zurück an die Universität zu gehen. Nach 13 Semestern hatte sie auch die deutsche Staatsprüfung mit „sehr gut“ bestanden.

Friedmann ist kein Einzelfall. Wer in Deutschland Lehrer sein will, muss einen anerk