Bund fürs Leben mit dem Staat

Griechenland Es kursieren Gerüchte, schon bald könnte ein drittes Hilfspaket für Athen nötig sein. Wie konnte ein Land unter den Augen der europäischen Gemeinschaft derart abstürzen?
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Wenn die 47-jährige Katerina Roussous über das Leben ihrer Eltern nachdenkt, kommen ihr Mühsal und Entbehrungen in den Sinn. Begriffe, die so gar nichts zu tun haben mit ihrem Leben, in dem es stetig aufwärtsging: Studium, Heirat, Kinder, ein gutes Einkommen, eine unkündbare Stelle. Katerina ist Religionslehrerin an einem Gymnasium in der Kleinstadt Aliveri auf Euböa. Auch ihr Ehemann Kostas (52) hat eine sichere Anstellung, er arbeitet bei der staatlichen Stromgesellschaft DEI.

Der Staat war bisher einer der größten Arbeitgeber Griechenlands, ein Garant für wachsende Gehälter, Renten und manche Vergünstigung. Mit ihm schloss man den Bund fürs Leben. In den besten Jahren verdienten Katerina und Kostas 100.000 Euro, inklusive der Bo