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Politik : Bio-Essen ist gar nicht gesünder

Unter der Lupe: Sechs skeptische Thesen zum Öko-Lifestyle. Was ist dran am Gesundheitsimage von Lebensmitteln aus biologischem Anbau?

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Im Bioladen kommt der Zweifel an der Kasse: So viel Geld für so wenig Essen? Dafür gut für die Gesundheit, sagen 79 Prozent der Bio-Konsumenten, so die Daten einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Bundesanstalt für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Dabei hat die britische Food Standards Agency (FSA) 2009 die Studien der vergangenen 50 Jahre zur ernährungsphysiologischen Qualität von Bio-Lebensmitteln ausgewertet. Das Ergebnis: Egal ob Vitamine, Fett, Eiweiß oder Mineralstoffe – es gibt keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Inhaltstoffen von biologisch und konventionell erzeugten Lebensmitteln.

Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, ist mit den Schlussfolgerungen der FSA-Studie nicht einverstanden. So liefere biologisch erzeugte Milch bis zu 60 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren. Obst und Gemüse aus Öko-Landbau enthalte außerdem mehr an bestimmten Mikronährstoffen. Doch selbst der Ökopionier und Anthroposoph Niggli räumt ein, dass es aus gesundheit‑ licher Sicht höchstwahrscheinlich ziemlich egal ist, ob Menschen etwas mehr oder weniger von diesen Stoffen aufnehmen.

Allerdings geht es bei der Bio-Philosophie ja nicht nur um die Stoffe, die drin sind im Essen, sondern vor allem um die, die nicht drin sind – Pestizid-Rückstände. Vor einigen Jahren warnten Verbraucherorganisationen noch vor Gift-Cocktails in konventionell angebautem Obst und Gemüse. Von Trauben, Nektarinen und Pfirsichen ging für Kinder in einigen Fällen sogar eine akute Vergiftungsgefahr aus, wie eine Greenpeace-Untersuchung aus dem Jahr 2005 gezeigt hat.


Die Angst vor Gift im Essen war ein wesentlicher Katalysator für den Bio-Boom in diesem Jahrzehnt. Doch ist diese Angst heute noch begründet? Fest steht, dass der öffentliche Druck auf die Lebensmittelhersteller Wirkung gezeigt hat. Etliche Konzerne, etwa Edeka oder Aldi verlangen von ihren Lieferanten inzwischen Grenzwerte, die unter den gesetzlichen Vorgaben liegen. Mit Erfolg, wie eine Auswertung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigt. Bei Obst und Gemüse, das 2009 in Europa angebaut wurde, waren nur in drei Prozent der Proben die Grenzwerte für Pestizide überschritten. „In ungefähr 43 Prozent der untersuchten Waren fanden wir überhaupt keine Rückstände“, so Studienleiter Gerd Fricke. Problematisch können, laut, Fricke jedoch Lebensmittel sein, die außerhalb der EU erzeugt werden.

Katja Töpfer ist Ernährungswissenschaftlerin.

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