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Politik : Die Grünen - eine Abiturientenpartei

Die Grünen sollen jetzt eine Volkspartei sein. Das stimmt - und wieder nicht. Auf Arme und Arbeitslose muss die Partei jedenfalls keine Rücksicht nehmen, sagt das DIW

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Dass die Grünen mehr sind als ein „Ein-Generationen- Phänomen“, haben die Analysten in ihren Auswertungen von Wahlergebnissen längst belegt. Nun hat auch das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW in Berlin sich anhand des dortigen Datenpools um die Grünen-Anhängerschaft gekümmert und festgestellt: Die Grünen werden rein demografisch zu einer Art Volkspartei.

Denn seit ihrer Gründung ziehen sie Jung- und Erstwähler an wie es zuletzt keine andere Partei mehr vermochte. Der Großteil der grünen Jungwähler bleibt der Partei aber auch bei fortschreitendem Alter treu. Das gilt besonders für die geburtenstarken sechziger Jahrgänge, aber auch für die Jüngeren, so dass der Grünen-Anhänger heute im Schnitt 42 Jahre alt ist – 1984 bis 1989 war das Durchschnittsalter noch 28.

Aus den ehemaligen Zivis und Studierenden sind Beamte, Angestellte und Selbständige geworden. „Die Grünen rekrutieren ihre Anhänger fast ausschließlich unter Menschen mit Abitur“, schreibt das DIW. Diese waren in den achtziger Jahren zum großen Teil noch nicht in ihren Berufen angekommen, sind es mittlerweile aber sehr wohl. Entsprechend haben sich die Grünen-An­hänger die Einkommenstabelle hinauf geschoben: Die größte Unterstützung genießen die Grünen heute im oberen Einkommensfünftel der Bevölkerung. Soziokulturell sind die Grünen also alles andere als eine Volkspartei.

Unter Menschen mit Haupt- oder Volksschulabschluss ist die Grünen-Unterstützung bei verschwindend geringen drei Prozent geblieben, bei Arbeitslosen sogar gesunken. Auf diese Klientel, folgern die DIW-Autoren, müssten die Grünen in ihrer Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik „folglich nur wenig Rücksicht nehmen“.

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