Joseph Vogl im Podcast-Gespräch: „Liberale denken oft, es wird schon alles wieder werden“
Ein Begriff geistert durch die Feuilletons: „Polykrise“. Das liegt daran, dass viele Miseren zeitgleich stattfinden: Klima, Krieg, Pandemie. Kapitalismuskritiker Joseph Vogl rät im Gespräch mit Jakob Augstein zu „pessimistischem Realismus“
Fotografin Jen Osborne über die Waldbrände: „Als wäre ich lebendig in der Hölle gelandet“
In Kanada ist bereits jetzt so viel Fläche verbrannt wie in keinem Jahr zuvor und die Waldbrandsaison dauert an. Die kanadische Fotografin Jen Osborne weiß, wie es sich anfühlt, einer 100 Meter hohen Feuerwand gegenüberzustehen
„Rodéo“ von Lola Quivoron: Die erste Bikerin beim illegalen Rennen
Im Mittelpunkt des Langfilmdebüts „Rodéo“ der französischen Regisseurin Lola Quivoron steht eine Frau, die für Motorräder und schnelle Rennen brennt. Ein rasanter, gefährlicher Film und die Untersuchung einer hypermaskulinen Subkultur
Endlich wieder Theater
„Publikumsschwund“ war das Schreckenswort 2022. Die deutschen Theater erholen sich von der Pandemie. Doch die nächsten Krisen sind schon da: Wo bleiben die Jungen? Und: Wer soll das alles noch bezahlen?
Isa Genzken in der Neuen Nationalgalerie: Immer einen Tick zu früh
Isa Genzkens Karriere ist so vielgestaltig, dass man den Überblick verlieren kann. Die Neue Nationalgalerie in Berlin bringt mit der Ausstellung „75/75“ ihr Werk unter ein Dach
Filmfestival Karlovy Vary: Wenn Humor, dann bitte schwarz
Karlovy Vary gilt als eines der 15 wichtigsten Filmfestivals weltweit und bietet einen ganz eigenen Blick auf die Krisen des Kontinents
Eva von Redecker im Gespräch mit Jakob Augstein: „Freiheit bedeutet, Zeit zu haben“
Reisen, Konsum, Dieselautos – für den heutigen Liberalismus sind solche Werte der Ausdruck größter Freiheit. Eva von Redecker setzt diesem Denken ihr Konzept der „Bleibefreiheit“ entgegen. Jakob Augstein hat sie erklärt, was das heißt
Vorsicht vor den „Beige-fluencern“: Verfechter für ein Leben in Langeweile
Eine Kerze anzünden, passende Schlafanzüge tragen, früh ins Bett gehen. Warum ist Langeweile für so viele junge Menschen ein erstrebenswertes Ziel geworden?
Mit Liebe und Zorn: Guillaume Paolis Essay „Geist und Müll“
In seinem brillanten Essay „Geist und Müll“ befasst sich der Philosoph Guillaume Paoli mit dem katastrophalen Zustand unserer Welt
Von Punk bis Podcast: Alles über Radiosender
Im Sommer startet der erste KI-Radiosender. Es ist nicht das erste Mal, dass das Medium vorne dabei ist: Es brachte legendäre Moderatoren wie John Peel hervor und bot Raum für ein aufmüpfiges DDR-Jugendprogramm. Unser Wochenlexikon
Twitter stirbt, Threads kommt: Und mit ihm ein neues Internet?
Mark Zuckerberg will Twitter an den Kragen und bringt den Kurznachrichtendienst „Threads“ auf den Weg. Der Gedanke dahinter ist simpel: Twitter minus den unberechenbaren Besitzer Elon Musk. Doch ganz geht diese Rechnung nicht auf
„Frieden ohne Krieg“ von Yevgeniy Breyger: Wie eine lyrische Rückeroberung
Wie schreiben im Angesicht des Krieges? Mit seinem Gedichtband „Frieden ohne Krieg“ ringt der ukrainische Schriftsteller Yevgeniy Breyger um seine Sprache, um bloß nicht zu verstummen
Willkommen bei den Bundesthesenspielen!
Die mediale Debatte um die vermeintliche Abschaffung der Bundesjugendspiele zeigt: Ihr Leistungsgedanke hat sich auch im Thesenjournalismus festgesetzt
Filmemacher Pietro Marcello: „Ich hatte immer Glück“
Pietro Marcello dreht Filme für ganz Europa. Sein Film „Die Purpursegel“ basiert auf einem russischen Märchen und auch hierin setzt der Regisseur auf Gemeinsinn. Ein Gespräch mit einem, der sich mehr als Archivar denn als Filmemacher sieht
„Pah-Lak“ über Annexion von Tibet bei Ruhrfestspielen: Theater als Flaschenpost
Intensive Premiere: Die diesjährigen Ruhrfestspiele haben ein tibetisches Ensemble eingeladen, auf einer europäischen Bühne zu spielen. „Pah-Lak“ basiert auf geheimen Recherchen und erzählt eindrucksvoll von einem kaum beachteten Konflikt
„Mein fabelhaftes Verbrechen“ von François Ozon: Gib mir meinen Mord zurück
François Ozon siedelt „Mein fabelhaftes Verbrechen“ zwar im malerischen Retrosetting der 1930er Jahre an, sein Film teilt mit emanzipatorischen Screwball-Elementen aber bis in heutige Diskurse aus
KI killt den Radio Star? Klarer Fall von Fauxtomatisierung
Ob ChatGPT oder DALL-E: Künstliche Intelligenz ist plötzlich überall. Einige Fernsehsender lassen sie schon Nachrichten produzieren – und jetzt auch noch Radio? Titus Blome blickt hinter die Kulissen des KI-Radiosenders
Shein lädt Influencer zur Sweatshop-Tour nach China: Der Preis des Empowerments
Influencer, die nicht den Schönheitsnormen entsprechen, feiern Fast Fashion als Ausdruck der eigenen Identität. Die umstrittene Modemarke Shein nutzte die Social-Media-Bewegung für eine ungewöhnliche Werbeaktion – jetzt hagelt es Kritik
Abschied vom Tantchen: Das „nd“ kämpft um seine Existenz
Velten Schäfer stieß 2002 zum „nd“ und hatte fast 20 Jahre mit der Zeitung zu tun. Sein Blick auf ein Blatt, das immer mehr sein musste oder wollte als eine Zeitung
Stadt, Land, Gold: „Country Queen“ ist die erste kenianische Netflix-Produktion
Patriarchale Strukturen, Kinderarbeit und Korruption: „Country Queen“ ist eine raffinierte Ausarbeitung der brennenden Themen der kenianischen Gesellschaft und der Mechanismen hinter ihnen
„Felix's Room“ am Berliner Ensemble: Ein Zimmer zu zweit
Erinnerung per Hologramm: Adam Ganz lässt in „Felix’s Room“, einer Koproduktion von Berliner Ensemble und Komischer Oper die letzte Wohnstatt seines Urgroßvaters im Mainzer „Judenhaus“ auferstehen – dank 3D-Technik
Die Schatten im Babylon Berlin: Günther Birkenfelds Moabit-Roman „Dritter Hof links“
Günther Birkenfelds Roman „Dritter Hof links“ erschien zum ersten Mal im Jahr 1929. Eindrücklich zeigt er das Elend der Jugend in dieser Zeit. Die Lektüre lohnt sich, gerade heute
Bachmannpreis 2023: Ritual des Ärgerns über den Literaturbetrieb
Valeria Gordeev gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis 2023. Der Schriftsteller Jan Kuhlbrodt war seit dem blutigen Stirnritz von Rainald Götz als Zuschauer dabei. Trotz all seines Ärgers über diese „Show“ kommt er einfach nicht davon los
Triggerwarnung für Mathias Énards Debütroman: „Der perfekte Schuss“
Das Romandebüt des französischen Schriftstellers und Prix-Concourt-Trägers des Jahres 2015, Mathias Énard, handelt von einem Scharfschützen, der Befriedigung bei seiner Arbeit erfährt. Ein verstörendes Buch, manchmal deliriert die Sprache