Milo Rau: „Manchmal muss Kunst zur Waffe werden, die unsere Freiheit verteidigt!“
Rechte Kulturpolitik in Europa, Spaltung der Kunstszenen – Der Theatermacher Milo Rau hat in Antwerpen zur Eröffnung des Weltkongresses des Internationalen Theaterinstituts eine bemerkenswerte Rede mit dem Titel „How to resist“ gehalten
„Geschichten in uns“ von Benedict Wells: Mit John Irving fing es an
Wer träumt nicht davon, einmal ein Buch zu schreiben? Der Erfolgsautor Benedict Wells über die „Geschichten in uns“
Literatur: Porträt vom sensiblen Mann
Joachim Zelters feiner Roman "Staffellauf" führt wegen des sportiven Titels in die Irre, bei Jan Weilers "Munk" schreckt das Marketinggedöns eigentlich ab. Dank Selbstüberlistung lässt sich die Autorin weder beirren noch abschrecken
Qudus Onikeku: Er wollte einfach tanzen
Qudus Onikeku kam mit zwanzig Jahren nach Frankreich, wenig später gründete er seine Tanzkompanie. Preise und Auszeichnungen folgten. Doch der Choreograf entschied sich gegen die Karriere in Europa und zog zurück in seine Heimatstadt Lagos
Musikfest Berlin: Das Klangideal des Amalgams
Kompositionen von Ruth Crawford Seeger und Wolfgang Rihm regen dazu an, über „musikalische Farbe“ nachzudenken
Reißt eure Alltags-Brandmauern zu AfD-Wählern ein
In „Rückkehr nach Rottendorf“ erzählt der Historiker Clemens Tangerding, was er bei NS-Aufarbeitungsprojekten in der Provinz und seit seinem Umzug nach Brandenburg erlebt hat. Mit seiner vorher urbanen Debattenwelt hat das nicht viel zu tun
Postpartum Punk: Wie Mutterschaft die Kreativität entfesselt
Geschrei, lange Nächte, Körperflüssigkeiten – Pushy Pushy Pushy hat ein überfälliges Genre erfunden: Postpartum-Punk
Goethes „Faust“: Des Dramas wahrer Kern
Größenwahn, Rausch und Naturzerstörung: Gleich drei „Faust“-Premieren in Dresden, Frankfurt und Düsseldorf. Dicht aufeinander folgend verdeutlichen die Inszenierungen vor allem die hohe Relevanz, die der Inhalt des Stücks bis heute hat
Ruth Beckermanns „Favoriten“: Klassengesellschaft südlich der Hofburg
Für ihre Dokumentation „Favoriten“ hat die Filmemacherin Ruth Beckermann über drei Jahre die Volksschulklasse von Lehrerin Ilkay Idiskut in Wien begleitet. Der Film kommt unspektakulär daher, ist aber sehr aufschlussreich
Hengameh Yaghoobifarahs „Schwindel“: Szenen einer Situationship
Auch der zweite Roman von Autor*in Hengameh Yaghoobifarah verhandelt queere Utopien. Ein sehr unterhaltsames, provokantes und kompromissloses Buch über queeres Begehren
Kate Winslet ist Lee Miller: Nackt in Hitlers Badewanne
Kate Winslet rettet den Film „Die Fotografin“ – in der Rolle Lee Millers, die zahlreiche Gräuel der Nationalsozialisten dokumentierte
Berlin Art Week auf Insta: Lieber rein in die Galerien!
In Berlin war mal wieder Art Week. Unsere Kolumnistin konnte sie dieses Jahr nur auf Instagram verfolgen. Was es dort zu sehen gab? Kinder, die in Schaum baden und natürlich Klaus Biesenbach
Volksbühne sucht neue Leitung: Die Stellenausschreibung spricht Bände
Die Intendanz der Volksbühne in Berlin ist einer der spannendsten Jobs im deutschen Kulturbetrieb – aber niemand will ihn machen. Die Politik hat kapituliert und flüchtet sich in Worthülsen eines „Phasenmodells“
Von Brückentag bis Zugbrücke: Zehn Fakten über Brücken
Nicht jede Brücke hält auf Dauer, wie gerade in Dresden zu sehen war. Sie fordert Architekten heraus, hat Künstler und Musiker inspiriert. Kruppianern diente sie als Streikort. Und Solidarität ist auch bei der Urlaubsplanung gefragt
Berlin in den 90ern: Diese kurze Zeit der Regellosigkeit
Berlin in den 90er Jahren war das „Labor der Einheit“, Regierungssitz und Partymetropole, Experimentierfeld und Dauerbaustelle: Ostkreuz-Fotografien zeigen unverklärt, was in dem „Jahrzehnt der Freiheit“ in Berlin alles los war
Castorf inszeniert Hans Fallada als Gesellschaftskritik: Wer ist hier unzurechnungsfähig?
Frank Castorf räumt die Bühne leer und lässt Arbeiterlieder singen: Seine Inszenierung von „Kleiner Mann – was nun?“ von Hans Fallada am Berliner Ensemble kommt als Warnung vor dem Faschismus daher
Im Korsett der Konventionen
Das neue Buch „Das Wohlbefinden“ von Ulla Lenze findet sich auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Von 1907 bis 2020 werden drei Frauen porträtiert, die konfliktreich ihr Glück suchen
Auf großer Reise nach dem Sinn
In gewohnt unterkühlter Erzählweise erkundet Ulrike Edschmid in „Die letzte Patientin“ die Beziehung zweier Frauen
Raabs TV-Totalausfall
Stefan Raab kündigt sein Comeback ins Showgeschäft an. Doch der Abend rund um seinen dritten Boxkampf gegen Regina Halmich wird zum Desaster
Bochum in den 90ern: Tupac statt Tiktok
Sozialer Wohnungsbau im Bochum der 1990er Jahre. Dort wächst der Ich-Erzähler auf und kann an der Realität nur verzweifeln. Behzad Karim Khani geht auch in seinem zweiten Roman „Als wir Schwäne waren“ wieder ins Volle
Ost-West-Debatte: So ist das mit Erinnerungen
Mit einer kunstvollen Sprache hebt sich Ines Geipels „Fabelland“ wohltuend von anderen Sachbüchern ab. Statt kraftvoller Thesen stellt die Autorin Erinnerungen und Fragen in den Raum
Von Erhards Memoiren bis Loetschers Reportagen: Zeitzeugen, die Geschichte prägten
Unser Autor liest Bücher über Menschen, die was zu sagen hatten, und einen Fluss, der Fluss heißt
Punk mit Vorgarten: Antilopen Gang zwischen Baumarkt und Weltrettung
Das gute Gewissen der Pop-Linken um Publikumsliebling Danger Dan hat das viel erwartete Album „Alles muss repariert werden“ herausgebracht. Es ist voller Widersprüche und bringt auch deshalb Bausparvertrag und Molotow-Cocktails zusammen
Berliner Musikfest: Der Weg ins Unbekannte
Die Komponisten Arnold Schönberg und Charles Ives wurden beide vor 150 Jahren geboren. Ives wollte nicht nur wie Schönberg die Musik erneuern, sondern es auf US-amerikanische Weise tun