„Damit etwas draus wird, bevor es zu spät ist: Über eine filmische Reise durch mein eigenes Leben. Ein Text vonElfriede Jelinek über den Dokumentarfilm“ zeit.de
"Ich wusste, sie gibt keine Interviews"
„Bis zur Nobelpreis-Verleihung 2004 hat Elfriede Jelinek viele Male und offen über ihr literarisches Schaffen Auskunft gegeben. Davon zeugt und lebt Claudia Müllers Filmporträt Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen, das sich vorwiegend aus Archivmaterial speist. Die Schriftstellerin hat sich zwar der Sichtbarkeit entzogen, nicht aber dem Schreiben – ihr neues Buch Angabe der Person erscheint in wenigen Tagen –, und sie hat auch ihre Stimme nicht aufgegeben. Diese wirkt im Film inklusive eines neuen Interviews wie eine zweite Hauptfigur. Regisseurin Müller macht Jelinek selbst zur Sprecherin über ihr in sechs Jahrzehnten entstandenes Werk und seine nabelschnurartige Anbindung an die österreichische Nachkriegsgeschichte.“ derstandard.de
Die blutenden Wunden
„Das erleichtert den Zugang ungemein, und es macht auch nichts, wenn sich der Film dann vielleicht etwas beliebig einzelne Motive aus dem Jelinek-Ozean herausgreift, sich an Themen festbeißt, um sie selbst zu Ende zu erzählen, oder Episoden der Zeitgeschichte für den Hintergrund etwas zu genau ausmalt. Es ist verständlich, dass der Faden verloren geht, vieles Wichtige keine Erwähnung findet und sich manches zu früh im Klischee auflöst. Das, woher die oft so unbarmherzig und unbegrenzt wirkende Kraft dieser Autorin stammt, wird klar; die Denkweise, die Ethik und die Methode erschließen sich. Und die Person. Sie wird einem zu einer Freundin durch diesen Film.“ berliner-zeitung.de
Sie ist präsent!
„Diese Texte. Sie sind so radikal und empfindsam wie ihre Autorin. Und so musikalisch wie die Musikerin Jelinek. Vor allem aber radikal, an die Wurzel des Übels gehend: des Weiblichkeitswahns und des Männlichkeitswahns. Kein Wunder, dass sie Ärger gekriegt hat.“ emma.de
Ein spannender Einblick
„Der Film bebildert die Selbstauskünfte Jelineks („Ich bin eine soziale Plastikerin“) mit Archivaufnahmen und Ansichten steirischer Bergpanoramen. Der Roman „Die Kinder der Toten“ sei das eine Buch, das sie habe schreiben wollen, sagt sie, danach habe sie nur noch Fleißaufgaben erledigt. Viele O-Töne wurden eigens für den Film aufgenommen. Jelinek beantwortete Müllers Fragen daheim in ihrer Küche. Und je mehr man über sie erfährt, je tiefer man in ihren Texten versinkt, desto höher wird die Achtung vor diesem aus monumentalen Sprachflächen bestehenden politischen und spontanem Werk.“ rp-online.de