„Es geht mir gut" von Jessica Anthony: Das Saxofon spielt dich
Die US-amerikanische Schriftstellerin Jessica Anthony verhandelt in ihrem 2024 für den National Book Award nominierten Roman „Es geht mir gut“ virtuos die Frage, warum Liebe scheitert
Timothée Chalamet als Bob Dylan in „A Complete Unknown“: Kein netter Kerl
James Mangold beschäftigt sich in „A Complete Unknown“ weniger mit den Rätseln der Person Bob Dylan als mit der Wirkung, die seine Songs Anfang der 1960er entfalteten. Darsteller Timothée Chalamet gehört nun zu den ganz Großen dazu
Krankenhaus-Horror: „Krank Berlin“ strotzt vor Klischees und macht doch vieles richtig
Die neue Serie „Krank Berlin“ auf Apple TV+ ist krass und will es auch sein. Drogen- und Armuts-Klischees über Kreuzberg und Neukölln gehören dazu. Sie zeigt aber auch, dass deutsche Krankenhaus-Serien mehr können als „Bettys Diagnose“
Das war die Berlinale 2025: Das Kino ist tot, es lebe das Kino
Der norwegische Film „Drømmer“ wird mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Damit gewinnt ein unpolitischer, aber herausragender Film bei der Jury: ein versöhnliches Ende. Das alles zeigt aber auch den Richtungswechsel des Filmfestivals
„Deine Arbeit hasst dich, weil sie dich nicht braucht“ in Augsburg: Skurriles Lehrstück
Was war denn das? Dietmar Dath entwirft in Augsburg ein skurriles Lehrstück über eine Welt, die unsere sein könnte. Mit von der Partie: Ein Insekt für den Faschismus und Bertolt Brecht als Sigmund Freud
Thomas Vinterberg über seine Klimadystopie-Serie: „Sie sagten, das ist Quatsch“
Vom ansteigenden Meeresspiegel bedroht, muss Dänemark evakuiert werden. Der Regisseur Thomas Vinterberg hat eine TV-Serie über die Folgen des Klimawandels gedreht. Im Interview erzählt er, was ihn zu „Families Like Ours“ inspiriert hat
Planlos in den Untergang: Jens Bisky über die Weimarer Republik und Parallelen zu heute
Weimar ist nicht Berlin. Oder etwa doch? Jens Bisky hat ein Buch über den Übergang zur Diktatur von 1929 bis 1934 geschrieben, dessen Lektüre gerade zur Bundestagswahl 2025 lohnt
Ist Kunst machtlos? Emma Enderbys Auftakt in den KW
Emma Enderby ist neue Direktorin des Berliner Museums KW Institute for Contemporary Art und kämpft direkt zu Anfang mit den Kulturkürzungen. Dennoch geben die ersten Ausstellungen einen vielversprechenden Ausblick auf die nächsten Jahre
„Weiße Witwe“ in der Volksbühne: Der weiße Mann als Snack
Kurdwin Ayub wirft an der Volksbühne Berlin mit „Weiße Witwe“ einen satirischen Blick auf europäische Fantasien vom „sexy Orient“ und die Kontrolle über Narrative
„Leichter Schwindel“ von Mieko Kanai: Für Fans von Alfred Hitchcock
In Japan ist das Buch „Leichter Schwindel“ der Schriftstellerin Mieko Kanai ein Kultroman. Bereits 1997 im japanischen Original erschienen, wird es erst jetzt erstmals in Deutschland verlegt
„Sich selbst fremd“ von Rachel Aviv: Ein Leiden als Fallgeschichte
Die Essayistin Rachel Aviv hinterfragt in ihrem Buch „Sich selbst fremd“ unsere westlich zentrierte Seelenheilkunde
Thüringer Familien-Epos: „Die Kämpfs“ von Reporter-Legende Landolf Scherzer
Der Journalist und Schriftsteller Landolf Scherzer porträtiert eine hart arbeitende Familie aus Thüringen. Und zeigt mit seiner detailgenauen Geschichte „die große Kraft der kleinen Leute“
Sachbuch-Kolumne: Begierig aufs Neue und respektfrei gegenüber Gewohntem
Spinnen, Farne und legendäre Unruhegeister: Unser Autor, Prof. Erhard Schütz, erkundet mit zwei Büchern die Naturwisschenschaften und liest dann Reiseberichte aus der Sahara
Rundfunkrede von Thomas Mann: Im Alter ein glühender Demokrat
Die Schriftstellerin Mely Kiyak hat Thomas Manns berühmte Rundfunkreden neu herausgegeben und kommentiert
„Das Deutsche Demokratische Reich" von Volker Weiß: Angreifen, neu erzählen
Der Literaturhistoriker Volker Weiß analysiert, wie die neue Rechte die Geschichte des 20. Jahrhunderts für ihre Zwecke umschreibt
Vorabdruck „Abenteuer der Moderne“ von Thomas Wagner: Ein großzügiger Standpunkt
Thomas Wagner erinnert in seinem Buch an die intellektuelle Beziehung zwischen dem Philosophen Theodor W. Adorno und seinem rechten Widerpart Arnold Gehlen
Roman „Ginsterburg“ von Arno Frank: Belohnt, korrumpiert, vernichtet
Arno Frank zeichnet in seinem Roman „Ginsterburg“ das Porträt einer Kleinstadt in der NS-Zeit. Aktueller könnte ein Buch kaum sein
„Willkommen in den Bergen“: Wie Flüchtende die Dorfschule retten
Riccardo Milanis neuer Film „Willkommen in den Bergen“ ist ein Publikumshit in Italien. Der Film erzählt von der Landflucht und wie Migration auch Teil der Lösung sein kann
Die Geister von der Karl-Marx-Allee
Florentine Anders ist die Enkelin des DDR-Architekten Hermann Henselmann und hat ein Buch über ihre Familie geschrieben. Warum? Ein Spaziergang auf der Magistrale
Klassik: Sekund-Schritte ins Entsetzen
50 Jahre nach Dmitri Schostakowitschs Tod knüpft Evgeny Kissin an dessen politisches Erbe an – ganz im Sinne seines Engagements gegen Putins Krieg und den Antisemitismus
Oper „Die Frau ohne Schatten“: Orakel, Blut und Kindergarten
Feengleiche Kaiserin sucht proletarische Leihmutter: Tobias Kratzer aktualisiert in Berlin „Die Frau ohne Schatten“
Kulturkampf auf Wiedervorlage
In Berlin sind Gemälde von Ull Hohn zu sehen, die erstaunlich gegenwärtig wirken. Der gebürtige Trierer ging 1986 nach New York und landete in einem politisch aufgeladenen Kulturbetrieb
Opern-Diva Maria Callas: Sein und Schein einer Ikone
Pablo Larraín setzt der Opern-Diva Maria Callas ein Denkmal. Sein Film denkt dabei auch über die eigene Täuschung nach
Dokumentarfilm: Afrika als Pistole, Kongo der Trigger
„Soundtrack to a Coup d’Etat“ ist eine mehr als faszinierende Montage über Kolonialpolitik, Jazz, die CIA und Soft Power