Klassik: Sekund-Schritte ins Entsetzen
50 Jahre nach Dmitri Schostakowitschs Tod knüpft Evgeny Kissin an dessen politisches Erbe an – ganz im Sinne seines Engagements gegen Putins Krieg und den Antisemitismus
Oper „Die Frau ohne Schatten“: Orakel, Blut und Kindergarten
Feengleiche Kaiserin sucht proletarische Leihmutter: Tobias Kratzer aktualisiert in Berlin „Die Frau ohne Schatten“
Kulturkampf auf Wiedervorlage
In Berlin sind Gemälde von Ull Hohn zu sehen, die erstaunlich gegenwärtig wirken. Der gebürtige Trierer ging 1986 nach New York und landete in einem politisch aufgeladenen Kulturbetrieb
Opern-Diva Maria Callas: Sein und Schein einer Ikone
Pablo Larraín setzt der Opern-Diva Maria Callas ein Denkmal. Sein Film denkt dabei auch über die eigene Täuschung nach
Dokumentarfilm: Afrika als Pistole, Kongo der Trigger
„Soundtrack to a Coup d’Etat“ ist eine mehr als faszinierende Montage über Kolonialpolitik, Jazz, die CIA und Soft Power
„Atlas“ von Calle Fuhr und Correctiv: Über die Erfinder der „Klima-RAF“
Calle Fuhr und das Recherche-Kollektiv Correctiv begeben sich am Deutschen Schauspielhaus Hamburg auf die Spuren von Atlas, einem Netzwerk, das gegen Klimaschutz lobbyiert. Humorvoll aufbereitet, entfaltet sich ein gruseliges Bild
Eine Welt ohne Gefängnisse? Wie die Serie „A Better Place“ Abolitionismus falsch versteht
Die ARD-Serie „A Better Place“ reduziert die Abschaffung von Gefängnissen auf ein naives Gedankenexperiment ohne historischen Kontext. Dabei geht es in der abolitionistischen Bewegung um viel mehr
Wofür brauchen wir Musiker, wenn wir KI haben?
Der Künstler und Musiker Valentin Hansen hat mit „Max“ ein unendliches Album herausgebracht. Hierfür wird von einer KI alle zwei Minuten ein neuer Song produziert, knapp 650 Titel pro Tag. Eine fundamentale Kritik an der Musikindustrie
Roman „Querelle de Roberval“ von Kevin Lambert: Der Arbeitskampf vereint im Hass
Mit „Querelle de Roberval“ hat Kevin Lambert einen beachtlichen Roman vorgelegt. Der Autor porträtiert Arbeiter:innen auf dem Land, die ihren Frust auf alles Fremde projizieren und greift in genialer Weise unser linkes Selbstverständnis an
„Wenn du dumm bist“ von Rapper Finch zu kompliziert? Hefte raus, Klassenarbeit
Der deutsche Rapper Finch löst mit seinem neuen Song eine Kontroverse unter seinen Fans aus. Die fragen sich seitdem, wer mit seinem Song „Wenn du dumm bist“ gemeint sein könnte
Ausstellung in London: Galerie zeigt Hélène de Beauvoir
Sie malte die Studentenrevolte im Mai ’68 und bezeichnete sich noch vor Simone de Beauvoir als Feministin. In London sind nun wegweisende Werke von Hélène de Beauvoir in einer Ausstellung zu sehen
Serie „Außer Kontrolle“: Die Brutalität der Bereitschaftspolizei
Die italienische Serie „Außer Kontrolle“ zeigt eine Polizeieinheit, die die Verfolgung von Gerechtigkeit selbst in die Hand nimmt. Eindrücklich erzählt sie, wie polizeilicher Korpsgeist sich jeder Kontrolle entzieht
„Monique bricht aus“ von Édouard Louis: Wie der Sohn so die Mutter
Der französische Schriftsteller Édouard Louis schreibt erneut über seine Mutter. Sein neuer Roman „Monique bricht aus“ ist stark autobiografisch geprägt und liest sich wie ein großes Missverständnis
Oscar-Favorit „Der Brutalist“: Parabel über Kunst in Zeiten des Niedergangs
Die Nominierungen für die diesjährigen Oscars sind bekannt gegeben worden. Warum die Filmauswahl staunen lässt und „Der Brutalist“ die Parabel der Stunde ist
„Krankheit oder moderne Frauen“ am Volkstheater Wien: In der heteronormativen Geisterbahn
Stilsichere Überhöhung des Patriarchats in Zeiten drohender FPÖ-Regierung: Claudia Bauer inszeniert in Wien Elfriede Jelineks „Krankheit oder moderne Frauen“ von 1987 als grelle, bunte Groteske. Ob das aufgeht?
Porträt-Fotografie von Rineke Dijkstra: Und am Ende sehen wir uns selbst
Rineke Dijkstras Fotografien werden mitunter als „erbarmungslos“ bezeichnet. Vom Naturell und Interesse der Künstlerin könnte das nicht weiter entfernt sein, erfuhr unsere Autorin im Gespräch mit ihr
Sachbuch: Ein journalistischer Typus, der keineswegs vergangen ist
Unser Autor Prof. Erhard Schütz liest Sachbücher über Publizisten und Verlegerinnen. Sowohl die Familie Mosse, Gabriele Tergit oder Alfred Andersch haben die Medienlandschaft im 20. Jahrhundert in Deutschland geprägt
„Science Fiction Design“ oder: Was war zuerst da, die Zukunft oder der passende Stuhl?
Eine Ausstellung im Vitra Design Museum zeigt, dass es oft Möbel waren, die unsere Vorstellung von der Zukunft so sehr vorweg nahmen, dass sie später in Science-Fiction-Filmen auftauchten
Auschwitzroman „Kaltes Krematorium“: Aus der „Hauptstadt von Todesland“
Der Bericht „Kaltes Krematorium“ des Ungarn József Debreczeni erscheint erstmals in deutscher Übersetzung
Biopic über Rapper-Trio „Kneecap“ aus Belfast: Jedes Wort eine Kugel
Katholiken gegen Protestanten, Republikaner gegen Unionisten, Iren gegen Briten. Der Kinofilm „Kneecap“ erzählt anhand eines Rapper-Trios ein Stück irischer Geschichte. Nun geht er für das Land ins Oscar-Rennen
Olaf Scholz zieht die Socken aus: Wahlkampf ist, wenn Spitzenpolitiker im Podcast plaudern
Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz – was früher die „Bunte“-Homestory war, ist für Politiker heute das Podcast-Gespräch. Um Politik geht es dabei nur selten, kritische Fragen gibt es auch kaum. Schade!
Gerümpel einer erloschenen Liebe
Er ist ihr als Feind erschienen, sie hat ihn als dummen Schüler behandelt: Das Schauspiel Frankfurt bringt „Wir haben es nicht gut gemacht“, den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch, auf die Bühne – in all seiner banalen Tragik
Ultraschall Berlin 2025: Der Wind weht, wo er will
Neue Musik in katastrophischen Zeiten – einschüchtern lässt sie sich nicht. Im Gegenteil: Das Ultraschall-Festival zeigt auch, dass neue Musik auch etwas Neues zu sagen hat
Kultserie „Severance“ Staffel 2: Wenn das Büro zur Erinnerungslücke wird
Die Science-Fiction-Serie „Severance“ pervertiert die Idee der Work-Life-Balance und passt als Bild perfider Ausbeutung perfekt in unsere Post-Covid-Gegenwart