Sci-Fi-Liebesepos „The Beast“: Die ewige Bestie Angst
Der französische Regisseur Bertrand Bonello blickt mit seinem melancholischen Sci-Fi-Liebesepos „The Beast“ einer möglichen Zukunft der KI-gesteuerten Abkehr von menschlichen Regungen entgegen
Von Plastikkäse ist keine Rettung zu erwarten
Lea Ypis Buch „Frei“ erzählt vom Ende des Sozialismus in Albanien aus kindlicher Perspektive. Am Theater Bremen inszeniert Armin Petras nun den Text – und treibt ihm leider die Nuancen aus
Kolonialismus-Ausstellung in Hamburg: Pippi Langstrumpfs Papa gab es wirklich
Kinder lieben die Geschichten über Pippi Langstrumpf und ihren Vater Efraim. Eine Ausstellung in Hamburg zeigt, dass es tatsächlich einen Schweden gab, der im Pazifik strandete
Männer können nicht weinen? Dieses Buch will helfen
Nicht alle Männer können frank und frei ihre Gefühle zeigen. Warum das vor allem in Trauerprozessen wichtig ist, zeigt der Psychoanalytiker Erich Lehner in seinem neuen Buch
Literaturkritik: Wir sind identitätspolitisch fixiert
Patricia Hempel und Paula Irmschler wird gern das Label „Ost“ angeheftet. Dafür reicht schon, dass ein Roman teilweise in Leipzig spielt oder die DDR darin vorkommt. Dabei bieten ihre Romane so viel mehr als die Ost-Schublade
Frankfurter Schule: Der blinde Fleck in der Gesellschaft
Der Historiker Jörg Später erzählt die lange Geschichte der Kritischen Theorie. Seine Studie über „Adornos Erben“ gerät dabei auch zu einem faszinierenden Porträt der alten Bundesrepublik
Aufstand der Zonenkinder
In ihrem neuen Film „Zone“ betreibt die Regisseurin Christina Friedrich Geschichts- und Selbsterforschung mit Bildungshuberei und revolutionärem Furor
„Joker: Folie à Deux“: Das Ende einer Revolte
In seinem neuen Film „Joker: Folie à Deux“ rechnet der Regisseur Todd Phillips mit der Rezeption des ersten Films ab. Er lässt seinen Clown singen und tanzen
„Ja, ja. Immer sind die Mütter schuld“
In „Unser Ole“ stellt die Autorin Katja Lange-Müller ihren feinsinnigen, mitunter freundlich derben Humor unter Beweis. Entstanden ist Lange-Müllers köstlich-bittere Screwball-Komödie aus den Protokollen einer Gruppentherapie
„Das war Iowa“ in St. Pölten: Da war mehr drin
Mira Stadler bringt in St. Pölten das Buch „Iowa“ der österreichischen Kultautorin Stefanie Sargnagel auf die Bühne
„The Penguin“: Eine ganz andere Geschichte
Die HBO-Serie „The Penguin“ mit Colin Farrell schreibt das jüngste Batman-Universum fort. Ähnlich wie „Andor“ für die Welt von Star Wars setzt sie dabei eigene Akzente
150 Jahre Aufstieg, Niedergang und erneuter Aufstieg der Rechten: „Zeitlang“
Claudia Klischat und Donata Riggs haben mit „Zeitlang“ ein Mehrgenerationendrama geschrieben, das den Aufstieg und Niedergang einer bayerischen Familie erzählt – und deren Verhältnis zur Rechten. Marlen Hobrack hat es für uns gelesen
„Bei uns heißt sie Hanka“ von Grit Lemke: Vergessenes Volk mitten in Deutschland
Grit Lemke gibt in „Bei uns heißt sie Hanka“ Einblicke in die Kultur und das Selbstverständnis der Sorben, die in der Lausitz allgegenwärtig sind
Turner-Preis-Ausstellung in London: Der Sound des Ford Escorts unterm Häkeldeckchen
In der Tate Britain in London sind die Werke der vier Finalist:innen für den Turner-Preis zu sehen. Die Schau ist anspruchsvoll und hat dabei viel Humor. „Guardian“-Kritiker Adrian Searle hat sein Urteil schon gefällt
Francis Ford Coppolas „Megalopolis“: Wie war das mit den alten Römern?
„Megalopolis“ wird als ein Film beworben, dessen Qualitäten man vielleicht erst in der Zukunft entdecken wird. Unsere Autorin hat Zweifel, dass Francis Ford Coppolas altmodisch-ambitioniertes Chaos den Test der Zeit bestehen wird
Anti-asiatischer Rassismus: Aufgewachsen im Osten, unsichtbar im Diskurs
Hami Nguyen ist ostsozialisiert und weiß, was es heißt, Rassismus ausgesetzt zu sein. Und dass die Maßnahmen der 1990er dagegen nicht helfen werden
„Herr Puntila und sein Knecht Matti“ in Hamburg: Hauptsache Eigentum
Karin Beier inszeniert Brechts Klassiker „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Deutschen Schauspielhaus in postapokalyptischer Atmosphäre und mit starker Besetzung
Investigativtheater: Denken macht Spaß
Von „Geheimplan gegen Deutschland“ bis René Benko: Journalismus und Bühne profitieren vom Investigativtheater
„Geschichten in uns“ von Benedict Wells: Mit John Irving fing es an
Wer träumt nicht davon, einmal ein Buch zu schreiben? Der Erfolgsautor Benedict Wells über die „Geschichten in uns“
Musikfest Berlin: Das Klangideal des Amalgams
Kompositionen von Ruth Crawford Seeger und Wolfgang Rihm regen dazu an, über „musikalische Farbe“ nachzudenken
Reißt eure Alltags-Brandmauern zu AfD-Wählern ein
In „Rückkehr nach Rottendorf“ erzählt der Historiker Clemens Tangerding, was er bei NS-Aufarbeitungsprojekten in der Provinz und seit seinem Umzug nach Brandenburg erlebt hat. Mit seiner vorher urbanen Debattenwelt hat das nicht viel zu tun
Postpartum Punk: Wie Mutterschaft die Kreativität entfesselt
Geschrei, lange Nächte, Körperflüssigkeiten – Pushy Pushy Pushy hat ein überfälliges Genre erfunden: Postpartum-Punk
Goethes „Faust“: Des Dramas wahrer Kern
Größenwahn, Rausch und Naturzerstörung: Gleich drei „Faust“-Premieren in Dresden, Frankfurt und Düsseldorf. Dicht aufeinander folgend verdeutlichen die Inszenierungen vor allem die hohe Relevanz, die der Inhalt des Stücks bis heute hat
Ruth Beckermanns „Favoriten“: Klassengesellschaft südlich der Hofburg
Für ihre Dokumentation „Favoriten“ hat die Filmemacherin Ruth Beckermann über drei Jahre die Volksschulklasse von Lehrerin Ilkay Idiskut in Wien begleitet. Der Film kommt unspektakulär daher, ist aber sehr aufschlussreich