Empfehlung der Woche

101 Gründe, Cannabis zu lieben

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Michael Carus und Dr. med. Franjo Grotenhermen

Softcover (farbig illustriert)

240 Seiten

24,80 €

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Copa 71

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Rachel Ramsay und James Erskin

Großbritannien 2023

Dokumentarfilm

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Ab 26. Juni im Kino!

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Screen Time. Videokunst in Leipzig seit 1990

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Museum der Bildenden Künste


vom 12. Juni bis zum 31. August

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Kultur : Trainspotting ist nichts dagegen

Unser Autor Mikael Krogerus unterzieht pro Woche ein Buch seinem Literatur-Check. Auftakt: "Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein", von Hans Fallada

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Was habe ich gelesen?
"Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein", Hans Fallada.

Seitenzahl: 155 Seiten.

Amazon-Verkaufsrang: 58'214.

Warum habe ich es gelesen?
Ich fand das schmale Bändchen im Regal meines Vormieters, der Titel gefiel mir und veranlasste mich, das Buch zu lesen.

Worum es geht es?
Um acht (angeblich autobiographische) Kurzgeschichten aus dem Leben des Schriftstellers Hans Fallada. Die titelgebende Geschichte ist die beste. Sie behandelt Hans Falladas Suchterlebnisse im Berlin der 1920er Jahre: Er injiziert sich Morphium, bis zu 30 Spritzen am Tag. Fallada – dessen etwas anstrengendes Meisterwerk „Kleiner Mann, was nun“ vielen, die ein humanistisches Gymnasium besuchen mussten, ein Begriff sein wird, und der posthum für seine Pennerballade „Der Trinker“ geehrt wurde – beschreibt auf 25 wunderbar sachlichen Seiten die unglaublichen Facetten der Morphiumsucht. Wer glaubt, Irvine Welsh hätte in „Trainspotting“ die richtigen Worte für Heroin gefunden, sollte Fallada lesen. Gegen seine Hölle sind Welshs Beobachtungen ein Kindergeburtstag.

Was bleibt hängen?
Es gibt im Prinzip nur zwei Arten von Menschen: Solche, die schon einmal Opiate probiert haben, und die anderen. Wer schon einmal Opiate – also Morphium, Opium, Heroin – gekostet hat, weiss, dass es nur eine Geliebte im Leben geben wird. „Sie ist böse, sie quält mich unermesslich, aber sie belohnt mich auch über jedes Begreifen hinaus“, so beschreibt sie Fallada.

Das beste Zitat?
„Wie Wolf satt ist, wie dick satt er ist! Hingegossen liegt er da, kaum noch sitzend, seine Augenlider hebt er kaum und träumt. Ich neide ihm jede Minute, da er in den glücklichen Banden meiner Geliebten weilen darf, indes ich unaussprechlich leide.“

Wer sollte es lesen?
Alle, die Lust auf Heroin haben, aber Angst vor den Folgen.

Was lese ich als nächstes?
Bis(s) zum Abendrot: Band 3http://www.assoc-amazon.de/e/ir?t=wwwfreitagde-21=as2=3=3551581665„Bis(s) zum Abendrot“, Stephenie Meyer

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