Szene 1
Ort: An der Kasse eines größeren Bio-Ladens
Anwesend: Kundinnen, eine Kassiererin
Mitgehört
Die Kundin vor mir linst auf meine Einkäufe und fragt neugierig: "Aha, Olivenöl aus Tunesien."
Ich, verlegen: "Ja."
Die Kundin neugierig zur Kassiererin: "Wie viel kostet das denn?"
Ich, beschämt: "Ehrlich gesagt ist es das billigste. Aber ich dachte Tunesien, Revolution und so – muss man unterstützen, nicht?"
Die Kundin: "Ja, stimmt doch. Gute Sache."
Ich: "Naja, 4,50 Euro ist verdammt wenig für ein Olivenöl. Die andern kosten doppelt so viel. Da frage ich mich dann doch, ob die auch wirklich daran verdienen. Revolution hin oder her."
Die Kundin: "Da ist das Leben ja auch günstiger."
Ich: "Auch wieder wahr. Deshalb habe ich es wohl gekauft."
Szene 2
Ort: Bei der Arbeit
Anwesend: Arbeitskolleg_innen
Mitgehört
Der Chef, heiter: "Hier, eine Aufgabe für dich."
Die Arbeitskollegin, pragmatisch: "Hier auf diesen Stapel, bitte – dankeschön."
Der Chef hält einen Monolog über den Hintergrund der Aufgabe.
Die Arbeitskollegin schneidet ihm das Wort ab: "Bis wann?"
Der Chef, locker: "Bis 11."
Die Arbeitskollegin seufzt: "Das wird dann aber eng mit ... "
Der Chef wendet sich ab: "Ich habe vollstes Vertrauen in dich, dass du das alles mit links hin kriegst."
Die Protokolle der besten, real existierenden Dialoge finden Sie immer montags im Alltag. Zuletzt: Alles nur für sie?