Ich habe keine Lust mehr auf den Islam

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Langsam wird es langweilig, sich auf den Freitag-Koran-Lehrgang einzulassen, der sich vor einigen Wochen etablierte. Das ist doch alles uraltes Zeugs, an dem mit dem Ziel heruminterpretiert wird, diese angeblich gottgegebenen Texte besäßen immerwährende Gültigkeit. Man erhält als Kritiker andauernd den selben Tenor: man verstehe nicht, was der historische Weissager mitzuteilen gedachte. Die selbe Leier wird auch bei den monotheistischen Konkurrenztheologien genudelt.

Zum Beleg habe ich einen Text einer stark frequentierten moslemischen Internetseite ausgesucht (siehe unten). Dieser wurde 'Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen' verfasst. Für mich ist das alte Auslegware neueren Datums, die zeigt, der Mann ist oben und die Frau ist folglich da, wohin sie gehört. Die Islam-Jünger werden mir jedoch mitteilen, dass ich mit meiner Interpretation des unten stehenden Textes völlig falsch läge, wenn ich behaupte, der Koran gebe nur vor, das Mannsvolk heirate aus Barmherzigkeit mehrere Frauen, weil diese verwitwet oder geschieden seien und der Versorgung bedürften. Die selben Apologeten werden mir widersprechen, wenn ich die These eines herrschaftssichernden Instruments vertrete, die auf diese Weise 'geretteten' Frauen erhielten mehr Rechte als jene, die nur als Geliebte der Ehrenmänner fungieren könnten, falls die islamische Glaubenslehre diese Polygamie nicht erlaubte. Die Verfechter jener Heilslehre werden auch die in diesem Text angeführte "natürliche Veranlagung des Menschen", auf dem das Oben und Unten zwischen Mann und Frau fuße, verteidigen und mit irgend einer anderen Zitatstelle aus dem Koran zu belegen versuchen, dass dieser mit den Menschenrechten kompatibel sei. Oder sie werden die unten vertretene These, es entspräche nicht der Natur der Frau, gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet zu sein, als falsche Interpretation des geheiligten Wortes zurückweisen.

Das Ziel der Glaubenseiferer ist, eine weitere Theologie in der europäischen Welt der Aufklärung zu etablieren, um diese moralisch zu schwächen, weil die Tugenden der Fanatiker und Inquisitoren in autoritären Systemen offenbar jene kritikfreie Anerkennung erhalten, die ihnen in einer individualisierten Gesellschaft versagt bleibt. Als Nebenprodukt bleibt gleichsam die schöne Männerwelt der Koranisten. Zum Beleg sei hier der Textauszug zitiert:

Wie ist die Erlaubnis zur Mehrehe im Islam zu verstehen?

Im Islam gibt es die Erlaubnis der Heirat von vier Frauen, die jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Dies verdeutlicht ein Koranvers: "..., so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, nicht billig zu sein, so heiratet eine (...). So könnt ihr am ehesten Ungerechtigkeit vermeiden" (4:3). Die Forderung nach Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Frauen ist also eine mit der Mehrehe eng verknüpfte Bedingung. Die praktische Umsetzung dieser Forderung von seiten des Mannes wird sich wohl als äußerst schwierig erweisen (Koran 4:129). Dies hängt jedoch auch weitgehend von der Persönlichkeit des Mannes und der Frau(en) ab. Durch die Mehrehe kann vor allem verwitweten oder geschiedenen Frauen eine Versorgung ermöglicht werden. Außerdem ist die Mehrehe, in der jede Frau die ihr zustehenden gleichen Rechte genießt, eine bessere Alternative zur Beziehung eines Mannes zu einer Geliebten, die keinerlei Rechte besitzt. Der Regelfall unter den Muslimen ist die Einehe, die eine menschliche Herausforderung für beide Ehepartner darstellt. Auch der Prophet, der den Muslimen als Vorbild dient, war mit seiner ersten Ehefrau 25 Jahre bis zu ihrem Tod allein verheiratet; und unter den Frauen, die er danach heiratete, war nur eine Jungfrau, die übrigen waren entweder verwitwet oder geschieden.

Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer heiraten?

Der Islam ist die Religion der natürlichen Veranlagung des Menschen. Die Heirat von Frauen mit mehreren Männern ist allgemein eine nur selten vorkommende Praxis. Daher kann man davon ausgehen, daß es auch nicht der Natur der Frau entspricht, gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet zu sein. So spricht sich auch der Islam dagegen aus. Ein wichtiger Grund liegt darin, daß der Mann verpflichtet ist, für seine Kinder zu sorgen … Bei mehreren Männern besteht die Gefahr, daß die Vaterschaft nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Dies kann dazu führen, daß sie sich entweder um die Kinder streiten oder aus der Verantwortung ziehen. Außerdem ist es nicht praktikabel, daß mehrere Männer als Familienoberhaupt fungieren.

Quelle: www.enfal.de/fragfrau.htm

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Achtermann

Ich lass' mich belehren. Jedoch: Oft wehre ich mich dagegen.

Achtermann

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden