Poker um Millionen

Schloss mit lustig: Zwischen den Zeilen zu lesen

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Ihre Freitag-Redaktion

Dieser Blog kommt aus der Zukunft. 13.11.20?? Im Schleppnetz des archinaut: findet sich ein Brief mit dem Briefkopf Schloss-ARGE HOCHTIEF RHEINMETALL, gleich lassen wir ihn durch das Dechiffriergerät und den Phrasen-Entsafter laufen:


Sehr verehrter Herr Minister Dr. RahmSauer,

dem überwältigenden, wohlverdienten Wahlerfolg Ihrer Fraktion möchten wir mit diesem Schreiben unsere Referenz erweisen, sowie weiterhin Ihnen persönlich zur Ernennung als Bundesverkehrsminister gratulieren.

dech.: Wir sind aus gleichem Holz geschnitzt.

Sehr aufmerksam haben wir Ihre Antrittsrede im Parlament verfolgt, unsere besondere Zustimmung finden Ihre Ausführungen zur Überprüfung der wirtschaftlichen Benachteiligung in den bundesdeutschen Kernländern.

dech.: Die Kohle muss zurück!

Die bedauerlichen Irritationen aus dem Umfeld der teilweise selbsternannten „Wettbewerbshüter“ sollten den Blick Ihres Hauses auf pragmatische, zielführende Lösungen nicht verstellen.

dech.: Keine Experimente!

Daher möchten wir um ein Gespräch in Ihrem Hause bitten, um gemeinsame Optionen zu folgenden Themen auszuloten:

Welchen Weg sollte die Bundesregierung zur Finanzierung des Vorhabens „Berliner Stadtschloss“ gehen?

dech.: Schadenersatzforderung an die Verursacher (DDR und Rechtsnachfolger, also Parteien und Verbände)!

Welche Verfahrensweise kann eine Entlastung des Bundeshaushalts bewirken?

dech.: Wir bauen, der Bund mietet!

Welche Strategie kann die öffentliche Akzeptanz schlagartig steigern?

dech.: Annexion von unversteuerten Nummernkonten (Ankündigung per Presse, dann ggf. Spendenanfrage an Konteninhaber).

Welche Maßnahmen sind möglich gegen Kostensteigerungen?

dech.: Wir verfolgen unsere wirtschaftlichen Ziele durch Lohndumping und Auspressen der international angefragten Subunternehmer.


Haben Sie die richtigen Partner?

dech.: Ein global leistungsfähig aufgestellter Baukonzern und ein durchsetzungsstarker Defence-Dienstleister können Ihnen die vollständige Umsetzung der Maßnahme von der Finanzierung bis zum fortlaufenden Facility-Management gewährleisten. Unsere Banken stehen Gewehr bei Fuß.

Als Vorbereitung für ein Gespräch, das gerne noch in diesem Jahr stattfinden sollte, erlauben wir uns, Ihnen in der Anlage einen verbindlichen Zahlplan für die Jahre 2010 bis 2030 zu unterbreiten.

dech.: Versenk die Kohle nicht bei den Spinnern!

Wir erinnern an den Mehrheitsbeschluss des Deutschen Bundestages zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.

dech.: und mahnen die überfällige Exekution an!

Höflicherweise bitten wir darum, den Angebotscharakter unserer Anfrage zu würdigen.

dech.: Im nächsten Jahr werden wir Ihr Ministerium verklagen!

Mit konstruktivem Gruß

ARGE HOCHTIEF+RHEINMETALL


John „The Brain“ prüft bereits den angehängten Zahlplan:


Kosten des Bauwerks 2010-2015600 MioEUR

Vorbereitung, Planung2010-2015120 MioEUR

Kosten der Finanzierung2010-20301.500 MioEUR

Betrieb der Gebäude2015-2030180 MioEUR

Summe2010-20302.400 MioEUR

Vertragslaufzeit 20 Jahre, d.h. 240 Monate

Monatliche Zahlung ab Januar 201010 Mio EUR

zuzüglich der jeweils gültigen gesetzlichen Mehrwertsteuer

Inflationsbedingte Anpassungen gem. Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts jeweils zum 1. eines Monats

Die Kostenaufstellung enthält nicht die nutzerspezifischen Kosten der verschiedenen Institutionen (Einrichtung, Unterhalt, Personal), eine angemessene Alimentierung durch die Öffentliche Hand setzen wir voraus.


John sollte jetzt wissen, wer die besseren Karten hat.



Hier endet der 40. Eintrag: Dieser Blog ist fiktiv und getrieben von automatischer Niederschrift. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

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Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

archinaut

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