Vierte Forderung an Utopia

Stadt strahlt! Zehn Antworten

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Hör den Chor der Getriebenen: Was erwarten wir von der Stadt unserer Träume? Recht!

Die Entfaltungsmöglichkeiten für das Individuum, das große Freiheitsversprechen der Stadt also, soll durch Verordnungen und Gesetze geschützt werden. So begründet die Gerichtsbarkeit ihre Aufgabe in der Stadtgesellschaft.

Gemeinschaften definieren sich über Regeln, die verbindlich vereinbart werden. Regelverstöße können bestraft werden. Auf diese Weise wird das Machtgefüge der Gemeinschaft systematisch geordnet und kontinuierlich fortgeschrieben.

In Städten können Geltungsbereiche unterschiedlicher Regel­systeme eingerichtet werden. Markt- und Zollrecht, Asylrecht in Kirchen, ethnische Prägungen, die Bannmeile um den Regierungsbezirk, die Festsetzung eines Sanierungsgebietes verändert die rechtliche Situation der Hausbesitzer, der Bewohner und Gewerbetreibenden.

Kämpfe um zukünftige Macht werden auf den Territorien der Stadt ausgetragen und schaffen neue Allianzen und Kräfteverhältnisse. Wo nichts zu gewinnen ist, da zerfallen mächtige Gegner zu Staub. Wem die Straße gehört, der regiert vielleicht bald die Stadt.

Nicht zu überblicken die Fülle an Gesetzen, Verordnungen und Auslegungen, das Rechtssystem kann als wegloser Dschungel erscheinen. Wir sind von Regeln umstellt. Bewegung ohne Kollision scheint unmöglich.


Ein Topist* muss also mit der Machete seinen Pfad bahnen. Sein Gerechtigkeitsempfinden soll ihm dabei als Kompass dienen. Trifft er weitere, die in die gleiche Richtung streben, so ist das ein gutes Zeichen: hier ist eine Expedition unterwegs. Bündnisse sind die Basis von Gemeinschaft. Solidarität schafft neues Recht.



*Topist: wie lange habe ich dieses Wort schon gesucht!

PAOLI:... Wie kann man bestimmte Theorien recyclen? Nicht neue entwerfen. Wir sind keine Utopisten, sondern Topisten. Utopie ist ein nicht existierender Ort, Topos aber ist das, was da ist. Topisten sind Leute, die mit dem, was da ist, basteln und spielen, und nicht den großen Gegenentwurf machen.

Interview Guillaume Paoli im kreuzer online am 15.09.2008


Hier endet der 88. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.

Erste Forderung - Gesellschaft

Zweite Forderung - Freiheit

Dritte Forderung -Reichtum

Vierte Forderung -Recht

Fünfte Forderung – Wissen

Sechste Forderung – Erinnerung

Siebte Forderung – Überraschung

Achte Forderung - Geheimnis

Neunte Forderung - Spiegelbild

Zehnte Forderung - Dauer

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Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.

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Geschrieben von

archinaut

Ein Blick weitet den Horizont: Dieser Blog zieht um die deutschen Häuser

archinaut

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