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Freund oder Feind - eine Episode aus dem Leben meines Großvaters

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Als ich am Donnerstagvormittag diesen SS-Offizier, der mich vernehmen sollte, näher ansah, kam mir das Gesicht sehr bekannt vor, und auch er lächelte mich an und gab seinem Protokollführer irgendeinen Auftrag, sodaß wir beide allein waren, schreibt mein Großvater auf Seite 167 seiner Lebenserinnerungen: Er war ein Corpsbruder von mir, der zwar mindestens 15 Jahre jünger war, wir hatten uns aber bei einem Stiftungsfest in Marburg gesehen; als er hörte, dass ich verhaftet sei, hat er sich darum bemüht, diese Vernehmung durchzuführen. Er selbst war inzwischen Rechtsanwalt geworden und war zur SS eingezogen, wobei er dann auf diesen Posten bei der Geheimen Staatspolizei in Prag kam. Als ich ihm erklärte, dass ich von den ganzen Vorgängen nichts wüsste, die Unterredung mit Popitz habe ich natürlich verschwiegen, sowohl in meinem Interesse als auch in dem von Popitz, setzte er ein Protokoll auf, in dem er sehr deutlich auf meine Verdienste hinwies. Nach dieser Vernehmung wurde ich aus diesem unfreundlichen Polizeiverlies in ein Haus überführt, das außerhalb von Prag lag, und das zu einem Hof gehörte, dessen Eigentümer vor 100 Jahren der Dichter Stifter gewesen war. Hier erhielt ich ein verhältnismäßig großes Zimmer angewiesen, dessen Fenster zwar mit Gitterstäben versehen waren, das aber sonst einen durchaus angenehmen Aufenthalt bot. Um mich abzulenken, bat ich um Schreibpapier und habe hier begonnen, meine Lebenserinnerungen zu schreiben, die ich nach über 20 Jahren nunmehr beende.


Hier endet der 207. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.


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