Sag an, Moses!, wie ist es um die Zehn Gebote bestellt?

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Also sprach Moses:

"Wir, das Volk Israel und ich,

befanden uns damals auf der Flucht aus Ägyptenland vor den gedungenen Häschern des Pharao auf einer vierzig Jahre währenden Wanderschaft durch die Wüste Sinai, um unsere Heimat als Gottes auserwähltem Volk auf Erden geografisch in einem Heiligen Land zu begründen..
"Ein Gott, ein Volk, ein Heiliges Land"

Die unbändige Neigung der Menschen der Antike, in jedem Detail der Natur, menschlicher, tierischer, pflanzlicher Regungen, mindestens ein Rätsel, ein Menetekel, ein Mysterium, ein Phänomen, wenn nich gar das Angesicht eines beliebigen Gottes zu sehen, um sich halbwegs in dem Wirrwarr der Welt alltäglich orientieren zu können, war auch unter den Menschen des Volkes Israel sehr lebendig verbreitet.

Da die Menschen der Antike in der Regel, insbesondere auf Großer Wanderschaft, wie das Volk Israel, woher auch?, durchweg, weder des Lesens und Schreibens, noch des Rechnens mächtig, besann ich mich andächtig, mutterseelenallein auf dem Berg Sinai, den Befindlichkeiten menschlicher Natur eingedenk, vorhandem Wirrwarr im Gemeinwesen auch noch mit ganz persönlichem Wirrwarr, besserwisserisch, hächelnd, fuchtelnd, wie die Affen auf den Bäumen im Urwald, beizutreten, Rechnung zu tragen, das 1. Gebot formulierend, in eine Steintafel zu schlagen.

"Du sollst keine anderen Götter neben mir haben"

Warum tat ich so?

Vorab sage ich euch:
"Damals war die Welt der Antike, eine Welt absolut dergulierter Märkte des Glaubens.

JJeden Tag jagte ein Glauben den anderen als allerneustes Gerücht und tarnte sich gar vorübergehend als der vorherige Glaube, um den Nächsten, zu Lasten Dritter, im Glauben erschütternd, übertölpend, übervorteilend, zu überlisten.

Ich tat so,
nicht um die Menschen des Volkes Israel peinigend, in deren Fühlen und Denken einzuschränken, indem ich das Volk Israel auf Einen Gott im Glauben verpflichtete, sondern deren Fühlen und Denken von dem alltäglichen Gedächtnis Druck in der Antike, jedem einmal, irgendwo, wie nirgendwo, angeblich erkannten Bild Gottes huldigen zu müssen, innerlich gejagt und geplagt, zu entlasten.

Damals auf der Wanderschaft des Volkes Israel lauerten überall, allerorten, ungeahnte Verlockungen, Verführungen, sich heute dieser, Morgen jener Gottheit in aller menschlichen Leidenschaft und Glaubensmächtigkeit zu unterwerfen.

So, von der Hast und Eile des Wechsels im Glauben geplagt, gejagt, war kein wirkliches Fortkommen des Volkes Israel auf Wanderschaft zu einen wirklich Heiligen Land, in dem das Volk Israel seßhaft werden konnte.

In dieser Zeit der Wanderschaft des Volkes Israel ward die Kultur der schriftlosen Überlieferung des Glaubens wahrlich an ihre Grenzen geführt.

Die Verlockungen, Verführungen, Heute durch die Überlieferungen im Glauben von anderen Völkern, Gastländern, dieses, Morgen jenes als gottgebene Wahrheit zu glauben, ward als überwältigende Gefahr für die Existenz des Volkes Israel als Volk Gottes heraufbeschworen.

Damals stand morgens plötzlich unvermittelt eine bis dato völlig unbekannte Glaubensfrucht als Knospe im Zentrum unserer Glaubens Gemeinde, die gegen Mittag zur prallen Frucht anschwoll, abends zur Korinthe geschrumpelt, den nächsten Morgen als menschlicher Kot, hinnen, auf Nimmerwiedersehen, von dannen ging.

Dem konnte ich damals, Gottes Segen gewiss, nur durch die Einführung der in Steintafeln gehauenen Zehn Gebote mit einer Schriftkultur, entwirrend und heilend, entgegenwirken.

Was gelang, denn nun bedurfte es einer des Lesens und Schreibens kundigen Priesterschar, die es auszubilden galt.
Was geschah.

Gleichzeitg warden die Meschen des Vokes Israel im Glauben ermuntert, eingedenk des Lernens der Zehn Gebote, an ihren zehn Fingern,glecichzeitig, nebenbi, multipletask, "Learning by Doing" das 1- 10 Zählen und Rechnen zu üben.

Das hatte den Gewinn, dass die Menschen des Volkes Israel auf der Wanderschaft weniger von anderen Nomadenvölkern beim Wandel und Handel übers Ohr gehauen, Vermögen des Gemeinwesen aus Unkenntnis des Zählens mit grotesken Verlusten leichtfertig verschleuderten und unbedacht wie die Tölpel verhökerten.

Das 2. Gebot
"Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“

wird bis heute, nicht im Sinne des Erfinders, der ich bin, völlig unbotmäßig umgedeutet.
Ich tat so,
um in Kenntnis der menschlichen Natur, das 1. Gebot in seiner einschneidenden Wirlung abzumildern, die Menschen zu ermuntern, hier und da, wie zuvor, aus reiner Überlieferung, , nun aber frei von Schuldgefühlen, in Details der Natur das Antlitz Gottes zu schauen, ohne eines von diesen Bildern Gottes bevorzugend, in steinerne Bildnisse, gar bleierne Lettern zu hauen.

Dabei räume ich gerne ein, dass mich bei der Formulierung dieses 2. Gebotes meine prägende Glaubenserfahrung in Ägyptenland unter verschiedenen Pharaoen im Umgang mit deren Sonnengott geleitet hat.

Die Strahlenkraft des Sonnegottes in Ägyptenland war so mächtig, dass jeder Mensch, selbst ein Pharao, davon absah, dem Sonnengott ins Antlitz zu schaueN, denn er könnte, aJAesichts dessen strahlender Herrlichkeit, vOѭ Glanz, der PBѡcht des Sonnenlichtes geblendet, erblinden.

Auch das 8. Gebot:
"Du sollst nicht stehlen"
wird heute, auf allen Teilen der Erde, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, absolut unbotmäßig umgedeutet.

Ich tat so,
weil das Volk Israel damals auf Wanderschaft erleben mußte, dass Menschen unter ihnen waren, die da Güter, Dienste, Sklaven, Waffen, Rinder, Pferde, Kleinvieh, Ziegen, Kamele, Dinge des täglichen Bedarfs aus dem Fundus des Gemeinwohls des Volkes Israel beim Handel und Wandel in Gastländern auf den Märkten zu ihrem alleinigen Gunsten, ohne Absprache mit den Räten des Volkes Israel, veräußerten und in reine Münze, darunter Gold umtauschten.
Woraus dann auf dem Gipfel unserer ökonomischen Krise auf der Wanderschaft das legendär angebtete
"Goldene Galb" gegossen ward.
Aber das ist eine andere Erzählung.

Mit diesem Gebot
"Du sollst nicht stehlen"
war, im Sinne des Erfinders, der ich bin, gemeint:
" Du sollst nicht Vermögen, Güter, Dienste aus dem Vermögen des Gemeinwesens des Volkes Israel beiseite legen, dem Vermögensfluß ds Volkes im alltäglichen Umgang mit diesen Gütern, Diensten, Professionen entziehen, und zu deinem alleinigen Gunsten veräußern oder einfach heimlich an unbekannten Orten horten.

Wie ich erfahre, wird mein 2. Gebot heute allerorten auf Erden absolut unbotmäßig umgedeutet, dass jene, die Vermögen des Volkes heillos beiseite schaffen, horten, stapeln, bei günstiger Gelegenheit zu ihrem Nutzen und alleinigen Gunsten und kurzatmigen Gedeihen veräußern, als Eigentümer gelten.

Was für eine verkehrte Welt.
Sind die Völker der Welt nicht immer noch auf Wanderschaft?,
auch wenn sie vorübergehend seßhaft wurden, wie das japanische Volk vor dem dreifachen GAU in den AKW Blocks von Fukushima im März des Jahres 2011?

Bleiben die Völker der Welt da nicht auf ihr Vermögen als Allgemeingut alltäglich angwiesen?
Geht es heute schon allerorten in der Welt so dreist zu, dass der antike Witz unter dem Volk Israel alltägliche Wirklichkeit wurde?

"Ein Mann sticht einem anderen Mann von hinten, molchlings, einen Dolch in den Rücken.
Dem Mann mit dem Dolch im Rücken gelingt es, glückhaft, schwer verletzt, gerade noch so eben zu fliehen.
Da ruft der dolchende Mann, mitten auf dem Marktplatz, frech und selbstgewiss, das Volk zusammen
"Haltet den Dieb!
Seht!,
dahinten flüchtet er mit meinem Dolch im Rücken!"

Das aufgestörte Volk nimmt nicht etwa den dolchenden Mann fest, sondern schlägt den Mann mit dem Dolch im Rücken als Dieb in Fesseln.

Um das 3. Gebot ist es nicht gut bestellt, es wird von den Menschen völlig verkehrt ausgelegt.
3 Gebot:
"Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen"
Ursprünglich ging es mir in diesem Gebot darum, im Glauben Bescheidenheit zu offenbaren, Gott nicht einmal einen Namen zu geben, gechweige denn beim Namen zu rufen, sondern Gott, still bei Gebeten, in Andachten für sich und in Gemenschaft namenlos zu rufen und innerlich aufzusuchen.
Weil aber das Vol Israel murrte, habe ich bei diesem 3. Gebot Milde walten lassen und dies in die vorliegende Form gegossen.
Dessen Formulierung bin ich bis heute ungewiss und gar nicht zufrieden.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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