Jedes dritte Kind: Frühstück als soziale Frage

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Als sich die UNO im Sommer „tief besorgt“ über die soziale Lage hierzulande zeigte, unter anderem weil „25 Prozent der Kinder ohne Frühstück zur Schule gehen“, wurden sogleich Zweifel an einigen Befunden gestreut: Der Report gebe teils Zahlen zum Beispiel von Attac wieder, ohne weitere Belege zu nennen. Also alles politisches Lobbygeschwätz und mithin nicht so schlimm? Im Gegenteil:

In Wahrheit geht sogar jedes dritte Kind in Deutschland meist oder immer ohne Frühstück aus dem Haus. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bielefeld im Auftrag der WHO unter 20.000 Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren aus knapp 300 Schulen. Bei vielen, vor allem Mädchen, schlägt offenbar schon früh der Schlankheitskult durch, so die Forscher.

Vor allem aber ist das Frühstück eine soziale Frage: Je wohlhabender die Familien sind, desto häufiger nehmen die Kinder morgens eine Mahlzeit ein. "Der Anteil derjenigen, die nie an Schultagen frühstücken, ist mit 33,6 Prozent bei den Mädchen mit niedrigem familiärem Wohlstand am höchsten", so die Forscher, "gefolgt mit 32,0 Prozent von Mädchen mit beidseitigem Migrationshintergrund."

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Geschrieben von

Tom Strohschneider

vom "Blauen" zum "Roten" geworden

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