Grässliches Bulgarien

Trauerzug Sibylle Lewitscharoffs „Apostoloff“ ist ein makabres Roadmovie und eine wunderbar bösartige Groteske
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Von Ost nach West. In den zwei Jahrzehnten nach dem Mauerfall war dies die vorherrschende zivilisatorische Bewegung – politisch wie ästhetisch. Die Heimat hinter sich lassen, das gelobte Land im Westen erobern. So lautete allenthalben die Devise. Prototypisch führte das in der Literatur Ilija Trojanow vor. Sein Debütroman Die Welt ist groß und Rettung lauert überall von 1996 beginnt in einer Kleinstadt in Bulgarien und endet in Manhattan.

Mittlerweile hat zwar eine leise Gegenbewegung eingesetzt. Autoren wie der Pole Andrzej Stasiuk oder der Ukrainer Juri Andruchowytsch beharren auf den Vorzügen der Provinz am Rande Europas. Doch das Interesse des Westens am Osten hält sich immer noch in Grenzen. Lässt man Ostreisende wie den Historiker Karl Sch