Kultur : Unter uns die Knochen

Daniela Danz überschreitet den „Pontus“ zwischen Antike und Moderne

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Wenn sich Poesie in „antike Dispositionen“ (Durs Grünbein) verstrickt, dann stehen ihr zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die meisten Gegenwartsdichter bevorzugen leider den naheliegenden Weg des geringsten Widerstands: Die Nobilitierung ihrer Reiseerfahrungen an geschichtsträchtige Orte mit Prunkzitaten oder symbolschwangeren Namen. Da wird dann einfach das Antike-Regal abgeräumt und die Motiv-Evergreens zwischen Homer, Horaz und Ovid werden durchexerziert.

Daraus entsteht dann eine wohlfeile Discount-Mythologie zu ermäßigten lyrischen Konditionen. Im Gedicht taucht an jeder Straßenecke und bei jedem noch so nichtigen Reiseerlebnis irgendein berühmter Kronzeuge oder eine mythische Konstellation aus einschlägigen Urtexten auf.

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