Ein großer Teil des Spendenerlöses aus dem "Live Aid"-Konzert, das 1985 zu Gunsten Afrikas stattfand, soll äthiopischen Rebellen dazu gedient haben, Waffen zu kaufen, so berichtete BBC in den vergangenen Tagen. Nun setzt sich Bob Geldof, der Organisator des legendären Konzerts, zur Wehr. Der 58-Jährige kommentierte einen kritischen Artikel zu den Ereignissen, der in der Online-Ausgabe des Guardian erschien. Den Text des Autoren Rageh Omaar versteht er demnach als Verteidigungsschrift des BBC-Berichts und bezeichnet ihn als lächerlich, schlecht bzw. gar nicht recherchiert und verleumdend.
Rechtliche Schritte
Deswegen, so der wütende Geldof, prüfe er rechtliche Schritte gegen die betreffenden Journalisten einzuleiten. Der Guardian-Autor solle Fakten nachprüfen, statt Halbwahrheiten im Deckmantel der Pressefreiheit zu verkaufen. Kostprobe:
"Auch Band Aid, Mr. Omaar, war im Laufe der Jahre permanenter Kritik ausgesetzt. Auch das hätten sie der Fairness halber einmal nachprüfen können, bevor sie armselige Interpretationen der Pressefreiheit zum besten geben, die nichts weiter sind als Freibriefe dafür, Halbwahrheiten, Verzerrungen, Anspielungen und haltlose Behauptungen als Berichterstattung zu interpretieren. So etwas nennt man eine Geschichte herbeischreiben. (…) Wer zum Teufel seid ihr, dass ihr uns derartige Vorhaltungen macht?"
Selbstgefälliger Quatsch
Geldof zeigt sich angesichts des "selbstgefälligen Quatsches", den Omaar schreibe, erschüttert, den eigentlichen Skandal aber sieht er im Versagen des BBC, für den er immer gerne bereit war, Gebühren zu zahlen, wenigstens bis zu diesem Tag. Neben wiederholt zum Ausdruck gebrachtem Entsetzen über die Schlampigkeit der Journalisten, betont Geldof seine Verantwortung gegenüber den Spendern und Empfängern der Erlöse. Verantwortungsbewusstsein hingegen vermisst er bei den BBC-Journalisten, denn jene wären sich wohl in keiner Sekunde über die Konsequenzen des Berichts für die Arbeit von Hilfsorganisationen, wie dem Roten Kreuz, im Klaren gewesen. Schließlich fordert er sogar Entlassungen, aber lesen Sie selbst.
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