Theater ohne Drama

Bühnenversionen Wenn ­Spielpläne sich wie Bestseller­listen lesen: Die Mode, ­bekannte Romane auf die ­Bühne zu bringen, hat mit Kunst nichts im Sinn
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Wenn auch rein statistisch betrachtet an den deutschen Bühnen mehr denn je neue Stücke zur Uraufführung gelangen – in der Regel allerdings nur auf den kleinen Nebenschauplätzen im Keller oder unterm Dach –, gibt es gegenwärtig kaum Dramen von Bedeutung, die auf großen Bühnen inszeniert und von vielen Theatern nachgespielt werden. Viele Dramen vergangener Epochen, die zum Repertoire der deutschen Stadttheater gehörten, sind nahezu völlig von den Spielplänen verschwunden. Von Shakespeare abgesehen, einigen Werken der Klassiker Goethe, Schiller, Kleist und Büchner sowie von Ibsen, Tschechow und Brecht, werden bekannte Romane für die Bühne adaptiert oder mehrere Stücke und sonstige Texte eines Autors zu „Pr