Der Anti-Fellini

Retrospektive Ingmar Bergman war melancholisch, tiefgründig, lutherisch – aber das Kino war für ihn ein Ort der Träume. Eine Annäherung an den Hochneurotiker
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Wenn man will, und es ist schwer, der Versuchung zu widerstehen, kann man das Gesamtwerk von Ingmar Bergman als den vergeblichen Versuch eines durch schwarze Pädagogik geschädigten Menschen begreifen, die heillos zerbrochenen Bilder von Vater, Mutter und Kind wenigstens zu ordnen. Als das Werk eines Neurotikers, und wie bei den meisten Hochneurotikern gibt es auch bei Bergman viel Faszinierendes und etliches, was einem auf den Geist gehen kann.

Dann gibt es die manische Wiederkehr der gleichen Bilder und Elemente, das Wasser, das Ticken der Uhren, die Farbe rot. Es gibt eine Bergman-Landschaft; besonders bewohnbar scheint sie nicht zu sein. Es gibt die gleichen Konstellationen; die einander bekriegenden Schwestern im Blick des Kindes, die Umkehr der vampirischen Beziehungen, die g