Kultur : Bloß kein Hopplahopp

Wann ist die Zeit für die ästhetische Ausein­andersetzung mit Fukushima ­gekommen? Die Künstlerin Leiko Ikemura meint: jetzt

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Der Freitag: Die Katastrophe in Fukushima ist nicht abgeschlossen, sie dauert an. Warum jetzt schon eine Ausstellung?

Leiko Ikemura: Viele haben nach dem Geschehen schnell mit Benefizaktionen begonnen. Die Japaner, die im Ausland leben, waren auf eine Art viel betroffener als die Inlands-Japaner, die direkt getroffen waren und unter Schock standen. Das Gefühl kannte ich zwar auch, aber nach einer unglaublichen Traurigkeit in den ersten Tagen hat sich bei mir das Bewusstsein durchgesetzt: Du musst etwas tun.

Eine Ausstellung.

Es hat viele Aktionen gegeben, bei denen ich gemerkt habe: Das ist alles gut gemeint, aber es findet keine inhaltliche Auseinandersetzung statt. Ich habe keine Ausstellung gesehen, die Fukushima wirklich reflektiert oder dem etwas entgegenzusetzen gehabt hätte.

Das Gespräch führte Christine Käppeler

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