Ich bin nicht Elizabeth K.

Interpretationshilfe Charlotte Roche möchte nicht mit ihrer Romanfigur verwechselt werden. Und zu ernst sollte man sie auch nicht nehmen. Die Bestseller-Autorin im Gespräch mit Antonia Baum
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Der Freitag: Hast Du gerade viel damit zu tun, dich von dem Bild zu distanzieren, das Du von deiner Roman­figur, von Elizabeth Kiehl, entworfen hast?

Charlotte Roche: Total. Es war schon bei Feuchtgebiete absurd, dass man das autobiografisch interpretierte. Es gibt minimale Details in Feuchtgebiete, die ich als Jugendliche selbst gemacht habe. Dinge wie die Avocado- Kerne, überhaupt die Sache mit der Selbstbefriedigung und das ganze Sexuelle – ich verstehe, dass Leute das lesen und denken, das kann man sich doch gar nicht ausdenken. Eigentlich ein Kompliment an mich. Bei Feuchtgebiete fand ich das lustig, jetzt nicht mehr. Je dümmer ein Medium oder der Interviewpartner ist, desto mehr will er über das „Echte“ reden. So reduziert man einen Roman auf den