Der Paradies-Vertriebene

Porträt Am Kopf zieht das 19. Jahrhundert, an den Füßen das 21. Eine Huldigung an Richard Blank, den Filmemacher und Autor aus dem Rheinland
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Als mich Richard Blank, Filmemacher und Autor, zum ersten Mal besuchte, Ende der 1970er Jahre, damals noch in München, um über eine neue „Literarische Filmerzählung“ zu sprechen, eine Reihe, für die er, nachhaltig unterstützt vom Bayerischen Rundfunk, sein Autoren-Fernsehkino hauptsächlich gestaltete, war gerade eine exzentrische Schauspielerin aus der Clique um den Filmregisseur Werner Schroeter bei mir zu Gast, die sich Carla Aulaulu nannte und mir ins Ohr raunte, dass ich mich vorsehen sollte: „Mit dem stimmt was nicht.“

Sie hatte Blank aus einem roten Mercedes aussteigen sehen, Stretchversion. So eine Limousine zu fahren, bedeutete damals in linken oder sich zur Avantgarde zählenden Kreisen ein Todesurteil, was Blank aber nicht