Christa Wolf: Die Jahrhundertfrau

Nachruf Die Schriftstellerin Christa Wolf ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts geht damit noch einmal zu Ende
Exklusiv für Abonnent:innen | Aktualisiert am 07.02.2023, 15:55
Christa Wolf (Februar 1991)
Christa Wolf (Februar 1991)

Foto: Imago/teutopress

Die Romane von Christa Wolf sind ja keine Bücher im eigentlichen Sinne gewesen. Sie waren immer viel mehr. Waren Zeitmesser, Schnitte, Zäsuren, Endpunkt und Neubeginn zugleich. An ihnen lassen sich die Etappen der deutschen Nachkriegsgeschichte und die Etappen der Geschichte der DDR ablesen und festmachen, viel mehr noch als an historischen Daten.

Immer wieder aufs Neue gaben die Titel ihrer Bücher der Zeit, die sie beschrieben, einen Namen: Der geteilte Himmel (1963), Nachdenken über Christa T. (1968), Kindheitsmuster (1976), Kein Ort. Nirgends (1979), Kassandra (1983), Störfall (1987), Sommerstück (1989), Was bleibt (1990). Immer wieder gelang ihr aufs Neue , was vielen Autoren höchstens einmal im Leben passiert. Der Glücksfall des großen Wurfs