Das kritische Ich - Erich Kuby

Zeitgeschichte Zum 100. Geburtstag des großen Publizisten. Er hat mit unverwechselbarer Stimme etwas dafür tun wollen, dass die Bundes­republik ihre demokratische Chance auch nutzt
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Aufklärung zu betreiben von jedwedem Platz aus, … also auch vom Schreibtisch des Journalisten“. Lebensmotto des Publizisten Erich Kuby, von dem der Freitag viele Jahre (1992 – 2003) mit der Kolumne Der Zeitungsleser profitierte. In kurzen, treffenden Charakterisierungen der aktuellen Politik und ihrer publizistischen Reflexe hob er Widersprüche, Ungereimtheiten, Verzerrungen ins Bewusstsein und erreichte damit oft mehr Erkenntnis als bei langatmigen Aufsätzen. Seine Rubrik verstand sich nicht als Analyse, eher als Marker. Geeignet, jenen Punkt zu unterstreichen, von dem aus der Leser weiterdenken, selbst Schlüsse ziehen sollte.

Dabei machte sich Erich Kuby nie Illusionen. Er glaubte weder an „das Volk“, dessen Mehrheit nur eines Anstoße