Der Leichengeruch ist verflogen

Haiti Am 12. Januar wurde das ärmste Land Amerikas durch ein Erdbeben verwüstet. Bald lief eine große internationale Hilfsaktion an. Doch dann geschah auf einmal nichts mehr
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Eine Zeit lang hing der Leichengeruch an jeder Straßenecke und war eine eindrückliche Erinnerung an die schätzungsweise 222.500 Toten. Die Intensität der in die Dutzende gehenden Nachbeben hat im Laufe der Monate vollends abgenommen. Gegenwärtig sind die Menschen gerade dabei, neben den Ruinen, in denen immer noch nach Leichen gegraben wird, zu so etwas wie einem normalen Leben zurückzukehren. Wie viele Tote noch unter den Trümmern liegen, ist nicht bekannt. Noch immer bilden sich kleine Menschentrauben wenn Leichen, die ausgetrocknet sind wie Mumien, einzeln oder paarweise geborgen werden.
In Port-au-Prince sind Frauen an ihre alten Plätze zurückgekehrt, um Gemüse, Jeans, Hühner und Batterien für Autotelefone zu verkaufen. In der