Nicht die eigene Haut zu Markte tragen

EU/Kuba Castro lässt Dissidenten frei. Brüssel und ­Havanna stehen wieder ­einmal an der Schwelle zu mehr Dialog und Respekt
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Es scheint schwer nachvollziehbar, weshalb sich die kubanische Regierung nicht längst dieses Verhandlungspartners versichert hat. Die Katholische Kirche fristet auf der Karibikinsel seit der Revolution weder das absolute Schattendasein noch ist sie bevorzugtes Medium einer um Sympathisanten ringenden Opposition. Dem hohen Klerus war es stets Politik genug, einer christlichen Mission zu folgen und den Gläubigen ein Refugium zu geben – nie aber jemandes Karren zu ziehen.

Als Anfang Mai Gespräche zwischen den Emissären Raúl Castros und dem Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, beginnen, geht es bald Schlag auf Schlag. Zunächst dürfen die „Frauen in Weiß“ wieder öffentlich auftreten und damit an ihre seit Frühjahr 2003