Ein unberechenbarer Aderlass

Kuba Kleine Reformen lösen wenig, große gefährden alles – eine halbe Million Staats­bedienstete sollen 2011 in die Privatwirtschaft wechseln
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Im Frühjahr ist an Häuserwänden in Havanna ein Spruch aufgetaucht: „Gebt mir das Pferd zurück, der Esel taugt nicht!“ („Pferd“ ist der Spitzname für Fidel). Den Kubanern dauert der von Raúl Castro bei der Regierungsübernahme 2007 versprochene Wandel zu lange. Zur Diskussion aufgefordert, haben sie fehlende Effektivität der Arbeit, Schlamperei, Korruption, Schwarzmarkt, die doppelte Währung und vieles mehr kritisiert und eine Zeitlang gehofft. Jetzt nach zweieinhalb Jahren werden sie mit Vorstellungen konfrontiert, die einem Paukenschlag gleichkommen.

Keine Frage, dass Staatsbetriebe unrentabel arbeiten und ihr Personal „aufgebläht“ ist. Man braucht nur in einen der neuen Supermärkte zu gehen, in denen