Wir irren im Kreis

Windmaschinen Mit dem Gottesdienst in der Kirche Notre Dame schlägt 1950 die Geburtsstunde der "Aktionisten", denen Guy Debord mit der Situationistischen Internationale ein Profil gibt
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Ungestraft sagt keiner: „Ich habe es immer für verabscheuenswürdig gehalten, im Fernsehen aufzutreten, für Zeitungen zu schreiben, mit Journalisten zu reden – das heißt, am großen Betrieb der Realitätsfälschung durch die Massenmedien teilzunehmen.“ Die Selbststilisierung zur Unperson und zum Geheimnis gehört zu Guy Debord wie zu keinem anderen. Der 1931 Geborene war in Frankreich wie in Deutschland so gut wie vergessen, als er sich am 30.November 1994 im dem kleinen Ort Champot (Haute Loire) das Leben nahm. Und er blieb zunächst vergessen, obwohl die Kleinverlage Edition Nautilus (Hamburg) und Tiamat (Berlin) Debords Bücher in Übersetzungen zugänglich machten. Heute kann man kaum ein Theaterprogrammheft und kaum