Das Meer, so schwarz wie der Tod

Tunesien Mohammed Munardi riskierte alles für einen Job in Europa. Eine gefährliche Odyssee – und das eigentliche Ziel bleibt weit entfernt
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Jeder an Bord rauchte. Es gab einfach nichts anderes zu tun, wenn nicht gerade ein Sturm aufzog, Wasser über die Bordwand klatschte, und die Passagiere verzweifelt damit beschäftigt waren, es wieder hinaus zu schöpfen. Für den 22-jährigen Tunesier Mohammed Munardi schienen die Stürme immerhin eine Ablenkung zu sein. „Sich verloren zu fühlen, wenn das Wasser schwarz funkelt, das ist schlimmer als die Wüste“, erzählt er und zieht an seiner Zigarette.

Es ist noch früh am Morgen, aber die Sonne steht schon über der süditalienischen Stadt Oria, die vielen tunesischen Flüchtlingen zu einer vorübergehenden Zuflucht wurde. „Man kriegt Angst und fängt an, sich auszumalen, wie man wohl sterben wird. Manchmal