Mit allen Schikanen in Gyöngyöspata

Ungarn Erst marschierten rechte Bürgerwehren, jetzt bekommen Roma Strafzettel, wenn sie auf die Straße treten: Die unheimliche Welt eines kleinen Dorfs in Ungarn
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Noch vor einem Jahr war Gyöngyöspata ein weißer Fleck auf der Landkarte. Doch Ostern 2011 geriet das kleine ungarische Dorf 80 Kilometer nordöstlich von Budapest international in die Schlagzeilen. Man sah Bilder von Frauen und Kindern, die in Busse stiegen und von Mitarbeitern des Roten Kreuzes aus dem Dorf gefahren wurden. Sie brachten sich in Sicherheit vor militanten Neonazis.

Zu Ostern hatte der Anführer der Bürgerwehr "Vederö" (Schutzkraft), Tamás Eszes, Neonazis aus dem ganzen Land auf sein Grundstück geladen. Dort plante er Schieß- und Wehrübungen. Wochenlang marschierten im Ort rechtsradikale Milizen gegen angebliche „Zigeunerkriminalität“ und versetzten Roma in Angst. Vier Mal wurden in den vergangenen Jahren u