Vertrauen, Misstrauen, sich trauen

Hartz IV und die Protestkultur Der Regisseur Martin Keßler über seinen Film "Neue Wut"
Exklusiv für Abonnent:innen

Ein Jahr lang beobachtete Martin Keßler, wie sich der Zorn Tausender Arbeitsloser auf die Sozialreformen der Bundesregierung entlud. Mit seinem Dokumentarfilm Neue Wut ist ein aufwühlendes Zeitdokument entstanden - über die Hartz IV-Proteste, über die Wut der Betroffenen und die Reaktion der Regierenden. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten haben für diesen Film - bisher jedenfalls - kein Interesse.

FREITAG: Die Menschen in ihrem Film sind gereizt. Andreas Ehrholdt zum Beispiel, der Begründer der Hartz-IV-Demonstrationen, der erst zum Medienstar gemacht wird und dann als "isolierter Einzelkämpfer" im Hinterzimmer einer Kneipe seine eigene Partei gründet. Oder die arbeitslose Bankangestellte Barbara Willmann, die in die Mühlen der Har