Wenn nur die Straße bleibt

Wohnungslose Wegen steigender Mieten und wachsender Armut verlieren immer mehr Menschen ihr Zuhause. Auch osteuropäische Arbeitssuchende stranden auf der Straße. Nun kommt der Winter
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Man sieht sofort, dass Paul* sich nicht wohlfühlt. Wie er da mit seinem Teebecher auf der Bierbank sitzt und die Obdachlosen beobachtet, die in der Notübernachtung am Berliner Hauptbahnhof um einen Teller Suppe anstehen. Paul ist zum ersten Mal hier. Heute Morgen haben Gerichtsvollzieher und Hausverwaltung den 60-Jährigen aus seiner Wohnung geworfen. „Mietschulden“, sagt er leise. Jetzt weiß er nicht wohin. „Ich kann doch nicht auf die Straße.“ Der hagere Mann wischt sich mit der Hand über die Augen. „Ich könnte heulen.“

Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird die schwierige Lage obdach- und wohnungsloser Menschen in diesen Tagen noch prekärer. Und erstmals seit längerer Zeit steigt ihre Zahl wieder spürbar.