Feilschen um die Vergangenheit

WIEDERGUTMACHUNG Hamburg weigert sich, eine polnische Zwangsarbeiterin zu entschädigen
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Ortwin Runde liebt manchmal große Worte. "Nicht Gräber, sondern Menschen" müssten von den Zahlungen profitieren. Der Hamburger Bürgermeister mahnte damit eine schnelle "Entschädigung" der heute noch lebenden Zwangsarbeiter an, die im Dritten Reich in deutschen Fabriken und in der Landwirtschaft zum Wohle der NS-Diktatur schuften mussten. Wenn es allerdings darum geht, sich der eigenen Verantwortung zu stellen, hat derselbe Bürgermeister keine Eile. Der Hamburger Senat unter Führung seines sozialdemokratischen Stadtchefs lehnte ab, einer polnischen Zwangsarbeiterin 13.000 Mark symbolische Wiedergutmachung für ihren Einsatz zu zahlen.

Stanislawa R., die von 1943 bis 1945 auf einem landwirtschaftlichen Gut Hamburgs arbeiten musste, klagt zur Zeit vor dem