Kampf für eine feministische Revolution

Programm Feministische Bewegungen verstehen das Patriarchat als verwoben mit neoliberaler Politik, ökologischer Zerstörung und staatlicher Gewalt und formulieren das feministische Projekt als Motor für politische Transformation und strukturelle Veränderung
Aus „Resistencia o la Reivindicación de un Derecho Colectivo“ von LASTESIS
Aus „Resistencia o la Reivindicación de un Derecho Colectivo“ von LASTESIS

Foto: Aton Fundación Teatro a Mil

Canciónes para Cocinar

LASTESIS

Performance / Mit englischen Übertiteln / Spanisch / ca. 40 Min.

Die Küche ist der sinnbildlich mit Geschlechterrollen verbundene häusliche Raum. Ausgehend von Musik aus dem Radio, die uns in der Küche begleitet, lässt LASTESIS eigene Songs auf historische Forderungen und feministische Anklagen treffen. Es geht um den Kampf für das Recht auf Abtreibung, gegen häusliche Gewalt und darum, die Dichotomie zwischen öffentlichem und privatem Raum zu durchbrechen. Eine multimediale Inszenierung zwischen Liedern, Gedichten und Essays, mit der das Performance-Kollektiv live ein visuelles wie auch akustisches Universum auf die Bühne bringt.

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House of Desaparecidxs

Pau(la) Chaves Bonilla

Performance / Englisch / Englische Übertitel / Spanisch / ca. 70 Min.

“Es gibt eine Zone des Nicht-Seins, eine höchst unfruchtbare und dürre Gegend, eine überaus nackte Rampe, von der aus eine authentische Erhebung entstehen kann.” – Frantz Fanon

Eine vermummte Figur namens La ChicaScratch begibt sich auf eine generationenübergreifende Reise, um die verborgene Geschichte ihrer Mutter, einer jungen militanten Aktivistin im Kolumbien der 1970er Jahre, aufzudecken. Dabei reflektiert sie über ihre eigene Reise: die dunklen Gründe, die sie vor zehn Jahren dazu brachten, aus Kolumbien ins politische Exil in die Niederlande zu fliehen. Pau(la) Chaves Bonillas neue Performance “House of Desaparecidxs” ist das Zeugnis von einer unter Tausenden Kolumbianer*innen, die aus dem Land flohen, um ihr Leben zu retten. Menschen, die keine andere Wahl hatten, als ihre Heimat zu verlassen, nachdem sie wegen ihrer politischen Zugehörigkeit, als sexuelle Dissident*innen, als Community-Repräsentant*innen oder weil sie Gerechtigkeit für kriminalisierte, verschwundene oder ermordete Angehörige suchten, bedroht wurden. House of Desaparecidxs öffnet seine Türen für diese zensierten Geschichten. Wir betreten einen utopischen Raum, in dem wir durch nicht-lineare Erinnerungen an die Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit reisen und die Grenze zwischen dem Reich des Lebens und des Todes verschwimmt. House of Desaparecidxs entwickelt sich zu einer Technologie des Widerstands im Exil und findet einen Weg, den Dialog mit seinen Ursprüngen und seiner Geschichte wiederherzustellen. Eine spekulative Welt - in diesem Fall ein neonfarbenes psychedelisches Geisterhaus - materialisiert sich als ein reparativer politischer und spiritueller Akt. Der Dialog zwischen verkörperten archivierten Erinnerungen, aufgezeichneten Textnachrichten auf Whatsapp, Fragmenten von Zoom-Interviews, Manifestation von Geistern aus einer anderen Welt und Live-Zeugnissen.

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FUCK ME

Marina Otero

Tanz / Mit englischen Übertiteln / Spanisch / ca. 70 Min.

„Ich habe mich immer im Mittelpunkt gesehen, als Heldin, die sich an allen und allem rächt. Aber mein Körper war nicht stark genug. Heute überlasse ich meinen Platz den Darstellern und schaue zu, wie sie ihre Körper für meine narzisstische Sache zur Verfügung stellen.“ Tatsächlich sitzt die Tänzerin Marina Otero in FUCK ME am Bühnenrand und lässt fünf nackte Männer für sich tanzen. In Kontrast zu den unverwüstlichen Muskelprotzen erzählt Otero schonungslos von den Spuren, die das Leben in ihrem Körper hinterlassen hat. Doppelbödig wie der Titel ist FUCK ME gleichermaßen ein radikal offenherziges Lebensstück wie eine radikale Kritik an der Leistungsgesellschaft.

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LOVE ME

Marina Otero

Tanz / Mit englischen Übertiteln / Spanisch / ca. 55 Min.

In LOVE ME steht Marina Otero allein auf der Bühne und stellt sich der Gewalt, die sie in sich trägt. Die erste Version der Performance wurde in Buenos Aires uraufgeführt und markierte den Abschied der Künstlerin von dem Land, in dem sie bis zum Alter von 37 Jahren lebte – eine Trennung, die ihr neues Leben in Spanien einleitete. Es ist die Arbeit einer Migrantin, die nicht umher kann, sich zu bewegen. Das Land, das sie verlassen hat, existiert nicht mehr. Indem sie ihren Körper als Forschungsobjekt zur Verfügung stellt und von einer individuellen zu einer universellen Perspektive übergeht, behandelt Marina Otero Themen, die uns alle angehen: Schmerz, das Vergehen der Zeit, Liebe, Tod und Gewalt.

Chocolate Remix

Konzert

Produzentin, Rapperin und Sängerin Romina Bernardo wandelt als Chocolate Remix die sexistischen Tendenzen des Musikgenres Reggaeton in eine queer-feministische Gegenposition und macht Erfahrungen der LGBTIQ*-Community wie Diskriminierung, Zensur und Gewalt sichtbar. Ihre Texte sind scharf und eloquent aber auch voller Satire und Humor und vermitteln starke politische und soziale Inhalte. Chocolate Remix taucht ein in die verschiedenen Stile des Reggaeton und mixt diese mit Cumbia, Carioca Funk und Dembow.

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Ebow

Konzert

Die Künstlerin Ebow veröffentlichte 2022 ihr viertes Album Canê – ein kurdisches Wort für Liebling oder Seele. Ebow wandelt dabei bewusst zwischen Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten und hält diese offen aus. Flexen mit Prada-Taschen oder schnellen Autos einerseits und politischer Kampf, in dem gegen Homofeindlichkeit, Sexismus und Rassismus und für ein freies Kurdistan gerappt wird, andererseits. Der Sound pendelt dabei zwischen wuchtigen Beats und emotionalen R&B-Arrangements.

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13.06.2023, 14:04

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