Resistance • Feminisms • Revolution

Zum Festival Das HAU greift feministische Ansätze künstlerisch und diskursiv auf: Durch ein Gathering zur Vernetzung von prominenten Feminist*innen und diasporischen Communities und durch Performance, Tanz, Film, Konzerte u.a. aus Argentinien, Chile und Brasilien
Aus „House of Desaparecidxs“ von Pau(la) Chaves Bonilla
Aus „House of Desaparecidxs“ von Pau(la) Chaves Bonilla

Foto: Vincent van Woerkom

Weltweit sind es Vertreter*innen feministischer Bewegungen, die heute als Protagonist*innen oder Protagonistas, wie es in Lateinamerika heißt, antikapitalistische Kämpfe anführen. Anders als eine liberale, vorwiegend westliche, feministische Agenda reduzieren sich solche Bewegungen nicht auf die Forderung nach dem gleichen Anteil von Frauen* und Queers an der gegenwärtig dominanten toxischen Lebensweise. Sie verstehen vielmehr das Patriarchat als intersektional verwoben mit Extraktivismus, staatlicher Gewalt oder (Neo-)Kolonialismus. Feminismus, mulherismo und women’s liberation sind für diese zumeist den Kämpfen des Südens entspringenden Ansätze viel mehr als eine Frage der Gleichheit, die sich in individuellem Empowerment erschöpft. Sie sind kollektive politische Projekte für umfassende Gerechtigkeit, die auf strukturelle Transformation zielen: Dekolonisierung und planetarische Care-Arbeit, politische Souveränität, Vergesellschaftung reproduktiver Arbeit und Demokratisierung alltäglicher Lebensverhältnisse.

Diese Ansätze greift das HAU Hebbel am Ufer mit ¡PROTAGONISTAS! Resistance • Feminisms • Revolution auf. Das Festival beginnt mit Performances und Konzerten aus Argentinien, Chile, Brasilien und Kolumbien von Künstler*innen wie dem Performance-Kollektiv LASTESIS oder der Choreografin Marina Otero. Zum Abschluss lädt das kollektiv kuratierte Gathering Beyond Equality: Feminisms Reclaiming Life weltweit bekannte Feminist*innen und diasporische Communitys zur Vernetzung ein: lateinamerikanische Gruppen, kurdische, iranische und nordafrikanische Befreiungsbewegungen sowie queere und transfeministische Aktivist*innen und Denker*innen. Es geht um Krieg, um Grenzpolitiken und Revolutionen, dekolonialen Ökofeminismus und die politische Ökonomie von race, geschlechtsspezifische Gewalt, Cis-Hetero-Normativität oder investigativen Journalismus. Gemäß dem Slogan der kurdischen Befreiungsbewegung soll der Rückeroberung des Lebens und der Freiheit Ausdruck verleihen werden:

Jin, Jiyan, Azadî!

Festival mit Sara A. Abbas, Parvin Ardalan, Simone Dede Ayivi, Priya Basil, Sandra Bello, Carolina Bianchi, Pau(la) Chaves Bonilla, Lorena Cabnal, Anna Carastathis, Carmen Cariño, Luci Cavallero, Chocolate Remix, Christina Clemm, Andrea Dip, Dilar Dirik, Ebow, Firoozeh Farvardin, Anielle Franco, Véronica Gago, María Galindo, Denise Garcia Bergt, Dalia Gebrial, Encarnación Gutiérrez-Rodríguez, Sabine Hark, Houseclub / Qzeng Productions, Becka Hudson, Nesrine Jelalia, Fatemeh Karimi, İida Käyhkö, LASTESIS, Agata Anna Lisiak, Ewa Majewska, Erica Malunguinho, María do Mar Castro Varela, Barbara Marcel, Zethu Matebeni, Lina Meruane, Miriam Nobre, Camila Nobrega, Bahar Oghalai, Marina Otero, Peira und Nachbarinnen vom Mehringplatz, Somayeh Rostampour, Bafta Sarbo, Elif Sarican, Evren Savcı, Kate Sheese, Jamile da Silva e Silva, Rub(én) Solís Mecalco, Myrto Tsilimpounidi, Nazan Üstündağ, Louise Wagner, Himmat Zoubi und Organisationen wie Casa Kuà, CENÎ – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V., Feminist Autonomous Centre for Research Greece, Feminists4jina, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V., International Women* Space, Jineoloji, medico international e.V., Missy Magazine, S.U.S.I. Interkulturelles Frauenzentrum, Transnational Feminism, Solidarity, and Social Justice, TranStyX: Tunisian Queer Art Project u. a.

13.06.2023, 14:04

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