Chronistin der Verlorenen: Fernanda Melchor zeigt, was hinter den Schlagzeilen liegt
Über Narcos, Misogynie und Gewalt: Der mitreißende Erstling „Das hier ist nicht Miami“ der mexikanischen Autorin Fernanda Melchor ist nun endlich auf Deutsch erschienen
Die Einstein-Protokolle enthüllen nicht nur das Liebesleben des Nobelpreisträgers
Johanna Fantova schrieb auf 62 Seiten mit, wie der berühmteste Physiker der Welt über Liebe, Israel, Atombomben und Papageien sprach. Sie war Einsteins letzte Liebe. Jetzt hat Peter von Becker daraus ein faszinierendes Buch gemacht
Robert Habeck bittet zum Gespräch über den Ausnahmezustand. Heraus kommt Harmonie
Schon vorab spotteten viele: Das soll kontrovers werden? Robert Habeck startet seine Gesprächsreihe „Habeck live“ am Berliner Ensemble mit Volker Wissing und Anne Will. Es sollte um den Ausnahmezustand gehen – und wurde sehr harmonisch
Wie eine Linie ihre Waffe wurde: Das Werk der Künstlerin Lotty Rosenfeld in Lübeck
Lotty Rosenfeld ist als Kritikerin der Militärdiktatur in Chile bekannt und prägte die „Nein-Kampagne“ gegen Pinochet mit. Ihre Werkschau in Lübeck zeigt auch eine neue Seite
„Slow Horses“ Staffel 4: Der Agententhriller als Sittenkomödie
Die vierte Staffel von Slow Horses eröffnet mit einem mutmaßlich rechtsextremen Attentat – und dann ist mal wieder nichts, wie es scheint. Noch interessanter sind wie eh und je das Pech und das Fehlverhalten von Jackson Lambs Loser-Truppe
Schonungslose Bilanz einer Selbstvernichtung: Die Erinnerungen von Konstantin Wecker
Oft gefallen und immer wieder aufgestanden: In „Der Liebe zuliebe“ erzählt der Liedermacher und Schriftsteller Konstantin Wecker von Abgründen und Hoffnung. Er verschweigt dabei nichts – weder Alkohlräusche noch Gefängnisaufenthalte
Lena Brasch inszeniert Sibylle Berg: Boom, ich bring euch um
Am Staatstheater Hannover inszeniert Regie-Star Lena Brasch ein Antikriegs-Stück von Sybille Berg. Katja Riemann spielt einen rasenden, nachdenklichen Ingenieur
Von der Bratwurst bis zum Blowjob unterm Tisch: „Das Pen!smuseum“ erstarrt in Klischees
Es gibt nichts Überflüssigeres als Männer auf dieser Welt – so lautet die Botschaft einer feministischen Anthologie von Mareike Fallwickl und Eva Reisinger mit dem Titel „Das Pen!smuseum“
„Call My Agent Berlin“: Jede Menge deutsche Kinostars als Versionen ihrer selbst
Mit „Call My Agent Berlin“ gibt es nun ein deutsches Pendant zur französischen Erfolgsserie „Dix pour cent“. Der Plot rund um eine Schauspielagentur liefert nur den Vorwand, um jede Menge Stars sich selbst auf die Schippe nehmen zu lassen
In Yulia Marfutovas neuem Roman sagen uns am Ende die Mäuse, wie es war
Die Autorin Yulia Marfutova verschränkt Traum und Geschichte, Leichtigkeit und Trauma – ihr Buch „Eine Chance ist ein höchstens spatzengroßer Vogel“ erzählt vom Sowjetreich und seinen Gespenstern – scharfsinnig und voll wilder Fantasie
Musikfest Berlin 2025: Dionysischer Taumel am Ende
Mit Helmut Lachenmanns Musik begreift man, warum seit Anton Webern vereinzelte Töne an die Stelle von Melodien getreten sind. Mit dem Improving Symphony Orchestra die fast unerträgliche Anspannung gewisser Akkordfolgen bei Anton Bruckner
Neu im Rampenlicht: Sonja Anders und ihre Vision für das Thalia Theater
Sonja Anders eröffnet ihre Intendanz am Thalia mit Shakespeares „Was ihr wollt“ und setzt auf Derbheit und Diversität
„One Battle After Another“: Revolutions-Spektakel trifft Zeitgeist
Paul Thomas Andersons neues Actiondrama erzählt von Revolte und dem langsamen Zerbröckeln männlicher Machtgesten. Mit Sean Penn, Leonardo DiCaprio und Teyana Taylor gelingt ein Film, der zugleich ironisch und überraschend gegenwärtig wirkt
Heinrich August Winkler: Der große Erklärer der BRD erinnert sich – aber nicht an alles
In seiner Autobiografie „Warum es so gekommen ist“ führt der Historiker Heinrich August Winkler durch die wichtigen Debatten der BRD – als Akteur und Beobachter. Aber warum schweigt er sich über Privates aus?
Superstar T.C. Boyle: Warum ist der US-Autor in Deutschland so beliebt?
T.C. Boyles neues Buch „No Way Home“ erscheint zuerst auf Deutsch und erst nächstes Jahr in den USA. Was ist das für ein Roman? Eine vorhersehbare Abrechnung mit dem Trump-Amerika ist er jedenfalls nicht
„Der Absturz“ von Édouard Louis: Die Arbeiterklasse richtet ihre Männer zu
Édouard Louis erzählt in „Der Absturz“ vom frühen Tod seines Bruders – wieder ein Roman über ein Familienmitglied. Doch während seine Autofiktion sich als Bestseller verkauft, bleibt unsere Autorin irritiert zurück
Volkstheater Wien: Jan Philipp Gloger begründet mit dem Auftakt eine neue Ära
Jan Philipp Gloger eröffnet seine Intendanz am Wiener Volkstheater mit „Ich möchte zur Milchstraße wandern“ aus Texten von Jura Soyfer. Zwei Tage später legt Felicitas Brucker mit Michael Hanekes „Caché“ nach. So beginnt eine neue Ära
„So langsam, so leise“ am Schauspiel Frankfurt: Botschaft sitzt, Inszenierung scheitert
Luise Voigt und Björn SC Deigner bringen mit „So langsam, so leise“ eine Theorie der Vernetzung auf die Bühne: Mensch, Tier und Natur als gleichberechtigte Akteure. Der politische Anspruch scheitert an der künstlerischen Umsetzung
Ausstellung von Andrea Pichl und Eric Meier: DDR-Erbe und eine Banane names Frank
Zwei Generationen Ost, deren Werke sich nichts zu sagen haben: Andrea Pichl und Eric Meier stellen zusammen in der Berliner Galerie Mountains aus. Woran die Ausstellung scheitert, ist das eigentlich Spannende
Roman „Seemannslied“ von Ken Kesey: Absurdität mit Weitblick
Ken Kesey ist Autor von „Einer flog über das Kuckucksnest“. Nach 30 Jahren erscheint sein Spätwerk „Seemannslied“ erstmals auf Deutsch. Ein ziegelsteingroßer Roman über Klimawandel, kulturelle Aneignung und abgehalfterte Freaks in Alaska
„Der Junge im Taxi“: Sylvain Prudhommes berührender Roman
In „Der Junge im Taxi“ entfaltet Sylvain Prudhomme ein stilles, eindringliches Drama. Zwischen französischer Besatzung, Algeriens Geschichte und den Nachwirkungen des Krieges erzählt er von Schweigen und der Suche nach Gerechtigkeit
Helmut Lachenmann beim Musikfest Berlin 2025: Furcht und Verlangen
In einer Komposition von 1991/92 greift Helmut Lachenmann auf einen Text von Leonardo da Vinci zurück, der sich vorstellt, in eine dunkle Höhle zu blicken
Das große Downton-Abbey-Finale: Eine Frage des Klassenkitsches
Mit „Downton Abbey: Das große Finale“ soll nun die erfolgreiche Serie in der dritten Filmfortsetzung ein Ende finden. War das Mitfiebern mit dem „oben“ und „unten“ je mehr als Eskapismus vor der Realität zunehmender Ungleichheit?
Ein Goldener Löwe für einen schwachen Jim-Jarmusch-Film war nicht die einzige Überraschung
Ausgerechnet Jim Jarmusch erhielt beim Filmfestival in Venedig den Hauptpreis für einen Film, der viele enttäuschte. Währenddessen sorgte „The Voice of Hind Rajab“ für wahre Emotionen